"Der ESC-Vorentscheid fällt aus." Das hatten mehrere Medien am Mittwoch berichtet. Der NDR reagierte mit einem Dementi: Man könne den Bericht so nicht bestätigen, hieß es dazu lapidar aus Hamburg und verwies darauf, dass nähere Details zur ESC-Planung Ende Januar bekannt gegeben werden sollen. Nur einen Tag später stellt sich nun heraus: Es wird eine abgespeckte Show geben - auf dem Spartensender One.
Dem stern liegt vorab das Programmschema des Senders vor. Demnach wird es am Donnerstag, dem 27. Februar, um 21.30 Uhr die Show "Ein Lied für Rotterdam" geben. Ausgestrahlt wird sie nicht im Hauptprogramm der ARD, sondern auf One. Geplant ist eine 45 minütige Sendung, die zeitversetzt aus Hamburg gesendet und von Barbara Schöneberger moderiert wird.
Zuschauerbeteiligung beim ESC-Vorentscheid ausgeschlossen
Genauere Details zum Ablauf der Show sind bislang nicht bekannt. Eine Anfrage des stern beim NDR blieb vorerst unbeantwortet. Da es sich nicht um eine Live-Show handeln wird, ist eine Zuschauerbeteiligung bei der Wahl des deutschen Teilnehmers für den Eurovision Song Contest aber ausgeschlossen. Auch bei der Songauswahl dürfen die Zuschauer offenbar nicht mitentscheiden.
Damit scheinen sich die Vermutungen zu bestätigen, dass es bereits eine interne Auswahl des Interpreten und des Liedes beim Sender gegeben hat. Nach dem schlechten Abschneiden beim ESC 2019 in Tel Aviv (die Gruppe S!sters wurde mit dem Song "Sister" Vorletzter) hatte die ARD Änderungen im Auswahlprozess angekündigt. Offenbar fiel dann die Entscheidung, die Zuschauer nicht mehr zu beteiligen.
Schweiz war mit Alleingang erfolgreich
Der Auswahlprozess für den ESC ist den einzelnen Teilnehmerländern selbst überlassen. Während in Skandinavien die Künstler in großen Shows ausgesucht werden, ist es in vielen anderen Nationen üblich, den Sender bestimmen zu lassen. Mit diesem Modell war zuletzt die Schweiz erfolgreich. Der SRF bestimmte Luca Hänni und seinen Song "She got me" 2019 im Alleingang - und belegte damit Patz vier. Das beste Ergebnis für die Schweiz seit 1993.