Wegen schwacher Zuschauerzahlen Andreas Bartl verlässt ProSiebenSat.1

Andreas Bartl gehört bei ProSiebenSat.1 beinahe zum Inventar. Der TV-Vorstand hat die Sendergruppe entscheidend mitgeprägt. Doch vor allem bei Sat.1 schwanden zuletzt die Marktanteile. Nun gehen der Fernsehvorstand und der TV-Konzern getrennte Wege.

ProSiebenSat.1 und der bisherige Fernsehvorstand Andreas Bartl gehen künftig getrennte Wege. Bartl verlasse den TV-Konzern auf eigenen Wunsch bereits in der kommenden Woche, um sich mit einem eigenem Medienunternehmen selbstständig zu machen, wie die Sendergruppe am Donnerstag in München mitteilte.

"Nach 20 spannenden Jahren bei ProSiebenSat.1 möchte ich mich neuen Herausforderungen als Medienunternehmer stellen und mir damit einen langgehegten Wunsch erfüllen", sagte Bartl der Mitteilung zufolge.

Seinen Job übernimmt zunächst Konzernchef Thomas Ebeling. "Andreas Bartl hat ProSiebenSat.1 geprägt wie kaum ein anderer", lobte Ebeling den erfahrenen Fernsehmanager. Über die bevorstehende Trennung hatten in der vergangenen Woche bereits verschiedene Medien berichtet.

Schwache Zuschauerzahlen ein Grund der Trennung

Den Berichten zufolge waren die schwachen Zuschauerzahlen beim Flaggschiff Sat.1 einer der Gründe für den Abschied des 49-Jährigen, dessen Vertrag ohnehin Ende des Jahres ausgelaufen wäre. Sat.1 hatte zum Jahresauftakt nochmals Federn lassen müssen und erreichte im Januar nur einen Marktanteil von 9,4 Prozent - so wenig wie seit Jahren nicht.

Bartl ist seit 1991 an Bord, 2008 wurde er Vorstand. Zwischen Januar 2010 und Oktober vergangenen Jahres war er in Personalunion auch Chef von Sat.1 und verordnete dem Sorgenkind eine Rückkehr zu den Wurzeln des Programms.

DPA
kave/DPA

PRODUKTE & TIPPS