Erfolgsserie Fan beauftragt ChatGPT, ein "Game of Thrones"-Ende zu schreiben - doch das Programm scheitert

  • von Gerrit-Freya Klebe
Szene aus "Game of Thrones"
Daenerys und ihr Drache
© HBO
Ein Fan beauftrage die KI ChatGPT, das Ende der "Game of Thrones"-Buchreihe zu schreiben. Das hat auch geklappt – doch ein typisches Element fehlt.

Schon viele Jahre warten die Fans darauf, dass Autor George R.R. Martin endlich seine Buchreihe "Das Lied von Eis und Feuer" beendet.

Die diente als Vorlage für die Erfolgsserie "Game of Thrones", mit dessen Ende viele nicht ganz zufrieden waren – und nun auf die Buchversion hoffen. 

Da sich Martin aber lieber anderen Projekte zuwendet, wie etwa dem "GoT"-Ableger "House of the Dragon" kam nun ein Fan auf die Idee, mal die Künstliche Intelligenz ChatGPT damit zu beauftragen, das Werk des Autors zu erfüllen und die letzten beiden fehlenden Bände "The Winds of Winter" und "A Dream of Spring" zu schreiben.

"Game of Thrones": ChatGPT kann keine authentische Fortsetzung schreiben

Seine Erfahrungen berichtete Liam Swayne "IGN.com", einem Online-Magazin, das sich auf die Themen Videospiele und Unterhaltung spezialisiert hat.

In drei Runden brachte er die KI dazu, 45 Kapitel zu schreiben. Zuerst sollte ChatGPT eine Skizze für das erste Kapitel erstellen, dann wiederholte Swayne das immer wieder, bis er 45 zusammen hatte.

Die groben Gliederungen schickte er noch einmal los, damit sie detaillierter wurden. Und die detaillierten Gliederungen nutzte er, um ChatGPT aus jedem Aufzählungspunkt eine eigene Szene schreiben zu lassen.

So ließ er die beiden fehlenden Bände kreieren, doch ein Sache überraschte Swayne: Die KI schafft es "in zwei ganzen Romanen nicht, auch nur eine interessante Figur zu töten". Dabei ist genau das Martins Erfolgsgeheimnis. 

"Ich glaube, dass die KI Schwierigkeiten hatte, den Tod von Figuren zu schreiben, weil die meisten Autoren – und damit auch die meisten Trainingsdaten – zögern, wichtige Figuren zu töten." Martin jedoch nicht.

"Es zeigt auch, dass KI nur das tun kann, was schon viele Male zuvor getan wurde", erklärt Swayne. 

Martins Werke und andere innovative Formen von Literatur könnten deshalb nicht in absehbarer Zeit durch KI ersetzt werden.

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