Die Lyrikerin Amanda Gorman, bekannt aus der Amtseinführungs-Zeremonie von US-Präsident Joe Biden, hat auf Twitter über eine alltägliche Rassismus-Erfahrung gesprochen.
Amanda Gorman wurde durch ihren Auftritt bei der Amtseinführung von US-Präsident Joe Biden weltweit bekannt. Die Lyrikerin trug ihr Gedicht "The Hill We Climb" vor, ihre Bücher schossen hinterher prompt auf die Bestseller-Listen. Es folgte ein Modelvertrag und ein Gig in der Halbzeitshow des diesjährigen Superbowls. Nach eigenen Angaben möchte die 22-Jährige eines Tages US-Präsidentin werden. So weit, so märchenhaft. Ein Erlebnis am Freitagabend zeigt jedoch, dass Gormans Erfolg sie nicht vor Alltagsrassismus schützt.
"Ein Mitarbeiter eines Sicherheitsdiensts hat mich heute auf meinem Nachhauseweg verfolgt", schrieb Gorman auf Twitter. "Er wollte wissen, ob ich hier wohne, denn ich sähe 'verdächtig' aus. Hab ihm meine Schlüssel gezeigt und mich in mein Gebäude reingelassen. Er ging ohne Entschuldigung. Das ist die Realität von schwarzen Mädchen: An einem Tag wirst du als Ikone bezeichnet, am nächsten als Gefahr", twitterte Gorman über den Vorfall.
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Es ist eine Taktik, die im Englischen unter dem Begriff des "Racial Profiling" bekannt ist. Sie beschreibt die Situation, wenn Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe, anderer äußerlicher Merkmale oder ihrer Religion in Polizeikontrollen geraten.
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Tausende Follower kommentierten Gormans Schilderung. Der Tenor meist: Wir stehen hinter dir, mach weiter. Und die bittere Erkenntnis: Rassismus macht auch vor Exzellenz nicht halt. Amanda Gorman, die einen Abschluss an der Elite-Universität Harvard gemacht und einen renommierten Lyriker-Preis gewonnen hat, beschäftigt sich in ihrer Arbeit häufig mit den Themen Rassismus, Feminismus und Unterdrückung.
Sie zeigte sich auf Twitter weiter kämpferisch: "Irgendwie hatte er ja Recht. Ich bin eine Gefahr. Eine Gefahr für Ungerechtigkeit, für Ungleichheit, für Ignoranz. Jeder, der die Wahrheit sagt und mit Hoffnung durchs Leben schreitet, stellt eine tödliche Gefahr für die herrschenden Mächte dar. Ich bin eine Gefahr und stolz darauf", schrieb sie.