Eltern trennten sich "Mein Vater wollte mich beschneiden lassen": Amira Pocher spricht über ihre Kindheit

Amira Pocher
Amira Pocher ist ihrer Mutter sehr dankbar dafür, dass sie sie vor einer Kindheit in Ägypten beschützt hat
© Christoph Hardt / Imago Images
In ihrem Podcast hat Amira Pocher über das schwierige Verhältnis zu ihrem Vater gesprochen. Und sie verrät, dass sie ihrer Mutter dankbar ist – denn sie beschützte sie davor, beschnitten zu werden. 

Beinahe hätte Amira Pocher das erlebt, was noch immer sehr viele Mädchen in muslimisch geprägten Ländern ertragen müssen. "Mein Vater wollte mich mit drei Jahren beschneiden lassen", erzählt die Ehefrau von Comedian Oliver Pocher in ihrem Podcast "Hey Amira". 

Amira Pocher: Ihr Vater wollte sie beschneiden lassen

Ihre Mutter Miriam Svetnik habe sie vor vielen Dingen, die ihren Vater betreffen, damals beschützt, weiß die Moderatorin heute. Und dafür sei sie ihr sehr dankbar. Denn Pochers Vater verließ die Familie, als sie selbst noch sehr jung war. "Meine Mama war mit zwei Kindern alleinerziehend, ich war damals drei, mein Bruder war fünf und sie hat hat keinen Cent von meinem Vater bekommen. Der ist ja nach Ägypten", sagt sie. "Von einem Tag auf den anderen" sei er weg gewesen und ihre Mutter bekam staatliche Unterstützung. 

Ihre Mutter sei die stärkste Frau, die sie kenne. Um ihre zwei Kinder zu versorgen, habe Svetnik zeitweise sogar zwei oder gar drei Jobs annehmen müssen. Statt in Ägypten konnten die Kinder in Österreich aufwachsen. Ihren Zorn gegenüber dem Vater ihrer Kinder konnte Svetnik allerdings nur schwer verbergen, erinnert sich Amira Pocher. Sie habe immer gewusst, dass ihre Mutter ihn für einen schlechten Menschen halte. Es sei "Gewalt im Spiel" gewesen, verrät sie. 

Genitalverstümmelungen immer häufiger

Über die Absichten ihres Vaters, sie beschneiden zu lassen, hat Amira Pocher schon vor einigen Jahren in ihrem Podcast mit Ehemann Oliver gesprochen. "Im Prinzip geht es darum, dass die Frau keine Lust mehr verspürt, beziehungsweise keinen G-Punkt mehr hat. Die äußeren und inneren Schamlippen werden weggeschnitten", sagte sie damals. Zuletzt stieg die Zahl an Genitalverstümmelungen bei Mädchen weltweit an. Laut der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW) sind täglich mehr als 8000 Mädchen und Frauen betroffen. Besonders in Afrika, dem Nahen Osten und Asien wird der Eingriff noch durchgeführt. 

Quellen: "Hey Amira" / Deutsche Stiftung Weltbevölkerung 

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ls

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