Frau Hollunder, Sie und Ihr Mann René Adler haben kürzlich bei Instagram dazu aufgerufen, lokale Läden und Restaurants zu unterstützen, wenn man sich jetzt Essen besorgt. Wie kamen Sie auf die Idee?
Ich bin durch eine Freundin darauf aufmerksam geworden, dass ein Frozen-Yoghurt-Laden jetzt liefert. Der Mann klappert all seine Kunden mit dem Fahrrad ab. Wir haben darüber gesprochen, wie toll und bewundernswert wir es finden, dass so viele jetzt kreativ werden und sich was einfallen lassen. Wir können ja nicht viel tun in so einer Zeit. Aber was wir alle machen können, ist zusammenzuhalten. Deswegen möchten wir zumindest diese kleinen Läden und Kleinst-Gewerbe unterstützen.
Haben Sie selbst Freunde oder Bekannte, die in der Gastronomie arbeiten und nun um ihre Existenz bangen?
Ja, ein Freund hat vor rund einem Jahr ein Café eröffnet. Jetzt musste er alle Leute entlassen. Andere haben ein altes, von der Familie über Generationen geführtes Restaurant. Diese Krise geht wohl an allen nicht spurlos vorbei.
Was tun Sie selbst konkret, um anderen während der Corona-Krise zu helfen?
In erster Linie bleiben wir erstmal brav zu Hause. Dann versuchen auch wir wenigstens die, die liefern, sei es Essen oder Bücher oder Blumen, in Anspruch zu nehmen. Und wir kaufen Gutscheine für spätere Restaurantbesuche.
Wie empfinden Sie die Situation persönlich? Macht sie Ihnen eher Angst oder sind Sie noch relativ gelassen - auch vor dem Hintergrund, dass Sie in wenigen Wochen zum ersten Mal Mutter werden.
Natürlich haben wir uns die Zeit kurz vor der Geburt komplett anders vorgestellt. Meine Familie aus Köln wollte uns nochmal besuchen. Ebenso Freunde. Mein Mann und ich wollten nochmal Dinge tun, zu denen wir in der nächsten Zeit wohl erstmal nicht mehr kommen werden. Kino, Restaurant, in eine Bar gehen. Jetzt haben wir zwar Zweisamkeit, aber gleich ganz schön viel davon.
Auch viele Künstler trifft die Corona-Krise schwer. Machen Sie sich Sorgen, wie es für Sie als Schauspielerin weitergeht?
Klar. Viele Projekte liegen erstmal auf Eis oder sind komplett gecancelt. Corona wird wohl auch an meiner Branche nicht spurlos vorbeigehen. Ich persönlich habe natürlich ab Mai erstmal einen 24-Stunden-Job mit einem Baby. Hatte aber bereits zwei Projekte in Aussicht für den Sommer, auf die ich mich auch sehr gefreut habe. Ob die jetzt stattfinden? Keine Ahnung.

Aber viel schlimmer ist es doch für meine Kollegen, die ausschließlich davon leben beispielsweise auf der Bühne zu stehen. Keiner weiß, ab wann wieder Menschen zusammen in einem Saal sitzen dürfen. Und noch weniger weiß man, was und wie lang die Folgen sein werden.