Jeremy Meeks wurde als "Hot Felon", als "schönster Knacki" bekannt. Berühmt wurde er durch ein Polizeifoto. Die Polizei verhaftete das Mitglied der Crips-Gang in Stockton, sein Wagen war gefüllt mit Waffen und Munition – doch die Welt sah nur den schönen, rebellischen jungen Mann.
Meeks wurde Model und lebte mit der Topshop-Erbin Chloe Green zusammen. Seit Kurzem ist der Schönling wieder zu haben. Nun sprach er eine Stunde lang mit Chelsea Grayson, ehemalige CEO der Fashionmarke True Religion, in ihrer Videoserie "What's Your Water" über sein Leben, seine Pläne und auch über seine Kindheit.
"Meine Eltern waren beide heroinabhängig. Ich war ein Heroin-Baby", sagte er, während er ganz ruhig in seinem Ledersessel saß. Als er geboren wurde, war er bereits abhängig, weil seine Mutter die Droge während der Schwangerschaft benutzt hatte. Eine schlimme Kindheit. "Meine Kindheit war sehr, sehr dunkel. Mein Vater hat einen Mord begangen, als ich neun Monate alt war, und die beste Freundin meiner Mutter getötet", sagte er in dem Video. Auch seine Mutter Kathy hat ein langes Vorstrafenregister. Weil sie im Gefängnis saß, wurde Jeremy de facto ab dem Alter von etwa zwölf Jahren von seiner älteren Schwester Leanna großgezogen. Aber auch seine Geschwister kamen genau wie Jeremy mit dem Gesetz in Konflikt.
Immer die schlechten Entscheidungen getroffen
Meeks sagte in dem Interview, dass er glaube, er habe immer die Neigung gehabt, "die schlechten Entscheidungen zu treffen". Seine eigene Art, die Familie und seine Lernbehinderung hätten ihn zu den Gangs gebracht, als er nach Los Angeles kam. "Weißt du, als nächstes musste ich kämpfen und kämpfen und kämpfen. Und ich musste sehr schnell etwas über die Gang-Farben, die Reviere und die Banden lernen."
"In sehr jungen Jahren bin ich raus in die Hood und von dort aus ging es mit 15 Jahren weiter. Raus aus dem Haus und dann war ich auf der Straße." Bevor er als Model entdeckt wurde, wurde er fünf Mal angeschossen. Über zehn Jahre saß der heute 35-Jährige hinter Gittern. Eine harte Zeit, vor allem als hellhäutiger gut aussehender Mischling, der im Gefängnis nirgends dazugehörte, aber sexuellen Attacken ausgesetzt war. "Für die meisten Menschen bist du nicht schwarz genug und du bist auch nicht weiß."
Richter gab ihm eine Chance
Gerettet hat ihn das berühmte Fahndungsfoto und ein Richter. Wegen des Bildes bekam er Hunderte von Briefen, wildfremde Menschen schickten ihm Tausende von Dollar. Das war ein Anfang. "Derjenige, der mich wirklich gerettet hat, war mein Richter. Er hat mir so unendlich geholfen." Der Richter reduzierte seine Strafe, Meeks sollte einmal im Leben eine Chance bekommen, seinen viralen Ruhm nutzen und etwas aus seinem Leben machen.
Das hat er getan. Nach der Model-Karriere möchte Meeks Musik machen, aber auf keinen Fall will er seine Gangster-Vergangenheit verwerten. "Wenn ich Musik mache, möchte ich eine positive Botschaft haben, aber trotzdem authentisch von der Straße, ohne das Töten und die Drogen und die schlechten Dinge."