Mikhail Popkov – genannt der Werwolf – gilt als schrecklichster Serienmörder Russlands. Im Jahr 2015 wurde er wegen des Mordes an 22 Frauen bereits verurteilt. Dann gestand er weitere Morde – insgesamt sind es nun 82 Frauen, die Popkov zwischen 1992 und 2010 getötet haben soll. In Russland stieß der Fall auf starkes Interesse. Nicht nur weil Popkov Polizist war, sondern wegen der unglaublichen Grausamkeit und bestialischen Wildheit seiner Taten. Nun sind Details seiner Vernehmungsakten an die Öffentlichkeit durchgesickert, die einen tiefen Einblick in die gespaltene Welt des Frauenmörders ermöglichen.
Die zwei Leben von Mikhail Popkov
Popkov führte zwei Leben. "Ich hatte eine Familie. Meine Frau und Tochter hielten mich für einen guten Ehemann und Vater, und das stimmt auch mit der Wirklichkeit überein." Tatsächlich wollten lange Zeit weder seine Ehefrau Elena, 51, noch seine Tochter Ekaterina, 29, glauben, dass Mikhail Popkov der gefürchtete Massenmörder ist. Seine Tochter Ekaterina sagte zu Beginn des ersten Prozesses: "Ich glaube nichts davon. Ich war immer ein Papa-Mädchen. 25 Jahre waren wir zusammen. Hand in Hand. Wir gingen spazieren, waren Einkaufen, er hat mich von der Schule abgeholt." Sie hat damals Bücher über Serienmörder gelesen. "Papa passt gar nicht in diese Beschreibungen – er sieht auch überhaupt nicht wie ein Wahnsinniger aus." Nach dem ersten Gerichtsprozess 2015 zogen sie in eine andere Stadt, berichtet die "The Siberian Times“.
In der normalen Welt funktionierte Popkov sehr gut. "Ich war im Dienst, bei der Polizei, und meine Arbeit wurde sehr gut bewertet." Während seiner 18-jährigen Herrschaft des Terrors, nutzte Popkov seine Stellung als Polizist aus. Er bot Frauen an, sie in seinem Polizeiwagen mitzunehmen, um sie dann zu verschleppen und umzubringen.
"Ich habe mich nie für geistig krank gehalten. Während meines Polizeidienstes, wurde ich regelmäßig medizinisch überprüft und wurde für gesund gehalten." Ihm war aber schon damals bewusst, dass er eine gespaltene Person war. "Ich habe ein Doppel-Leben geführt."
"In meinem ersten Leben war ich eine ganz normale Person … In meinem anderen Leben beging ich Morde, die ich sorgsam vor jedem verbarg. Denn ich wusste, dass das strafbare Handlungen waren."
Kranke Bestrafungsfantasien
In seinem wahnhaften Weltbild meinte Popkov, er würde die Straßen von Prostituierten säubern. "Die Opfer waren solche Frauen, die nachts ohne Begleitung von Männern unterwegs waren. Mit einer gewissen Absicht. Sie waren unvorsichtig, sie hatten keine Angst, mit mir zu sprechen, in mein Auto zu steigen und dann mitzufahren. Sie suchten ein Abenteuer und Unterhaltung. Sie waren bereit, Alkohol zu trinken und Sex mit mir zu haben."
"Nicht alle Frauen wurden meine Opfer. Aber bei denen, mit einem bestimmten negativen Benehmen, spürte ich das Verlangen, sie zu belehren und zu bestrafen."
Tatsächlich suchte sich Popkov keineswegs nur Prostituierte als Opfer aus. Die angebliche Jagd nach Prostituierten existiert nur im Kopf des Verbrechers. Mikhail Popkov ermordete sogar die Musiklehrerin seiner Tochter. Der Grund war eine ganz zufällige Begegnung. Später spendete er für ihre Beerdigung. "Meine Tochter hat mich gefragt, ob ich ihr Geld geben könnte, das die Schule damals für die Beerdigung sammelte. Ich habe es ihr dann gegeben."
Brutalität wird von ihm verdrängt
Die Mordwaffen entwendete er aus dem Vorrat beschlagnahmter Waffen der Polizei. Den Ermittlern erzählte er, wie er sie sorgfältig von Fingerabdrücken säuberte, bevor er sie wegwarf. "Die Waffen für das Töten waren immer ganz zufällig. Ich habe mich nie auf einen Mord direkt vorbereitet. Ich hätte jeden Gegenstand benutzen können, der im Auto war – ein Messer, eine Axt oder einen Schlagstock."
Mit seinem Dienstwagen suchte er nach jungen Frauen, die aus Diskotheken und Bars kamen, und bot an, sie nach Hause zu bringen. An abgelegenen Orten vergewaltigte er sie dann. Mikhail Popkov ermordete seine Opfer mit bestialischer Brutalität. Einigen riss er das Herz heraus, anderen trennte er den Kopf ab. Obwohl die Ermittler Popkovs Geständnis für vollständig halten, blendete er seine viehischen Untaten aus. Die Anschuldigungen, die ihm den Namen Werwolf eingetragen haben, wies Popkov nämlich zurück. "Ich habe nie ein Seil benutzt, um jemand zu erwürgen, und ich habe auch keine Schusswaffe. Und ich habe nicht die Herzen der Opfer herausgeschnitten."
Während seiner Taten war jede Menschlichkeit von ihm gewichen. Im Jahr 2000 kehrte er zu einem Ort zurück, an denen er seine Opfer Maria Lyzhina, 35, und Liliya Pashkovskaya,, 37, liegen ließ. Er hatte dort seine Polizeimarke verloren. "Ich habe die Marke sofort gefunden, aber dabei sah ich, dass eine der Frauen noch atmete. Ich war schockiert, dass sie noch leben konnte. Ich brachte es dann mit einer Schaufel zu Ende."
Was geschah auf seinen Reisen?
In der russischen Öffentlichkeit halten sich Spekulationen, dass Mikhail Popkov die weiteren Taten gestanden habe, um so einen neuen Prozess zu erzwingen. Damit verschiebt sich der Antritt der Haft und Popkov bleibt länger in einem privilegierten und geschützten Gefängnis. Man glaubt, er fürchte, in einem Arbeitslager würden die Insassen ihn töten.
Fortschritt der Polizeimethoden brachten den Werwolf zu Fall
Popkov sagte den Ermittlern, er sei im Jahr 2010 nur erwischt worden, weil er die Bedeutung der DNA-Analyse nicht berücksichtigt hatte. "Ich konnte die Untersuchung der DNA nicht vorhersehen. Ich bin in einem anderen Jahrhundert geboren worden. Nun gibt es diese modernen Methoden, Technologien – aber damals gab es sie noch nicht. Wenn wir das heutige Niveau der genetischen Untersuchung nicht hätten, dann würde ich jetzt nicht vor ihnen sitzen."
Auszüge aus den Protokollen in "Komsomolskaya Pravda" in russischer Sprache.
Eine ausführliche Darstellung mit zahlreichen Bildern ohne die jüngsten Leaks findet sich in einem Artikel der "Siberian Times" vom Januar 2017: "'Werewolf is worst-ever serial killer in former USSR as he is charged with killing 47 more women."
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