Der britische Prinz Harry könnte einem Zeitungsbericht zufolge schon bald in einen militärischen Einsatz geschickt werden - ohne an der Front zu kämpfen. Der 22-Jährige könnte ein Wachmann für die Kommunikation zwischen Basislager und seinen Kameraden an der Front in einem Kriegsgebiet sein, berichtete die "Mail on Sunday" am Sonntag. Das Verteidigungsministerium und das Königshaus sollen bereits über einen entsprechenden Plan verhandeln.
Mit der Disziplin hapert's noch
Prinz Harry hatte in den vergangenen Monaten immer wieder betont, er wolle mit seinen Kameraden in ein Krisengebiet geschickt werden. Der Enkel von Königin Elizabeth II. soll damit gedroht haben, andernfalls die Armee zu verlassen. Der Unterleutnant hat in der vergangenen Woche bereits ein Spezialtraining seines Eliteregiments "Blues and Royals" begonnen. Die Ausbildung gilt in Militärkreisen als sicheres Zeichen dafür, dass er sich auf einen Irak-Einsatz vorbereitet.
An seiner Disziplin sollte der Prinz bis dahin allerdings noch etwas arbeiten: Er kürzlich verärgerte er seine Militärkameraden, weil er nach einer Partynacht nicht aus dem Bett kam. Der Dritte in der britischen Thronfolge schwänzte einen hundertminütigen Marsch am frühen Morgen, berichtete die Zeitung "The Sun" am Samstag. Stattdessen wurde er nur wenige Stunden vor Trainingsbeginn mit seiner Freundin Chelsy Davy (21) beim Verlassen eines Londoner Clubs fotografiert. Sein Bruder William (24) nahm an der Übung teil.
Scheinheiliger Umweltschützer
Mit ganz anderen Problemen muss sich der Prinzenvater herumschlagen: Britische Umweltschützer haben Prinz Charles der Heuchelei bezichtigt. Wie der Sender BBC berichtete, plant der 58-jährige britische Thronfolger zur Entgegennahme eines Umweltpreises mit einer 19-köpfigen Begleitung in die USA zu fliegen.
Kritiker werfen dem Prinzen laut BBC vor, mit der Flugreise zur Kohlendioxidbelastung der Atmosphäre beizutragen und ein schlechtes Beispiel zu geben. Charles, der sich seit Jahren öffentlich für den Schutz der Umwelt einsetzt, solle stattdessen per Videolink an der Zeremonie teilnehmen und sich den "Global Environmental Citizen Prize" mit der Post schicken lassen. Ansonsten solle der Prinz statt der Auszeichnung für sein Umweltengagement lieber "einen Preis für grüne Heuchelei" bekommen, erklärte die britische Kampagne "Plane Stupid", die sich für eine Reduzierung des Flugverkehrs einsetzt.
Um die Gemüter wieder zu besänftigen, sagte Prinz Charles daraufhin seinen jährlichen Ski-Urlaub im schweizerischen Klosters ab. Er wolle den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren; die Entscheidung sei Teil des Umweltschutz-Einsatzes des britischen Thronfolgers, schrieb die Tageszeitung "Daily Telegraph" am Samstag. Prinz Charles verzichte deshalb auf den 75-minütigen Flug in die Schweiz.