Show von Piers Morgan Porno-Star Stormy Daniels im ersten Interview seit Trumps Anklageerhebung: "Der König wurde entthront"

Stormy Daniels
Stormy Daniels sprach anderthalb Stunden mit dem Moderator Piers Morgan über den Donald Trump Fall
© Markus Schreiber/AP/dpa
Stormy Daniels, die angebliche Ex-Affäre von Donald Trump, gab ihr erstes Interview nach Anklageerhebung gegen den Ex-Präsidenten. Bei Piers Morgan packte die Pornodarstellerin aus.

In New York City muss sich der ehemalige US-Präsident Donald Trump 34 Anklagepunkten stellen, wegen Fälschung von Geschäftsunterlagen, Zahlungen an seinen damaligen Anwalt Michael Cohen betreffend. Ein zentraler Punkt ist auch, dass Donald Trump der Pornodarstellerin Stormy Daniels vor dem Präsidentschaftswahlkampf im Jahr 2016 Schweigegeld gezahlt haben soll. Hintergrund soll eine Affäre der beiden gewesen sein. 

Cohen soll der Pornodarstellerin damals rund 130.000 Dollar gezahlt haben, damit sie ihre Behauptungen einstellt, mit Donald Trump Sex gehabt zu haben. Das Geld zahlte Trump Cohen später zurück. Schweigegeldzahlungen dieser Art sind zwar nicht strafbar, jedoch deklarierte Trump die Zahlung falsch, weshalb er sich nun verantworten muss.

Im TV-Format "Uncensored" mit Moderator Piers Morgan äußert sich die 44-jährige Stormy Daniels erstmals seit der Anklageerhebung ausführlich. Eine Frage recht am Anfang des knapp 90-minütigen Interviews von Morgan ordnet die Situation Stormys gezielt ein: "Was haben Sie gefühlt, als Sie ihn im Gerichtssaal sahen (…) ?" Die Antwort Daniels spiegelt die Emotionen vieler Trump-Gegner wider: "Der König wurde entthront und er ist nicht länger unantastbar, niemand sollte unantastbar sein, egal wie die Jobbeschreibung ist, ob man der Präsident ist, du musst die Verantwortung für deine Taten tragen. Auf der anderen Seite dachte ich 'Das ist jemand, den unser Land gewählt und ausgesucht hat – gab es keine bessere Option?' Es gab eine Reihe an Emotionen, aber Traurigkeit war die prägnanteste."

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Gesellschaft hat sich verändert: Es geht laut Stormy Daniels nicht explizit nur um Donald Trump

Moderator Piers Morgan analysiert, dass auch schon die Präsidenten John F. Kennedy, Bill Clinton sowie der Präsidentschaftskandidat John Edwards in der Vergangenheit ähnliche Skandale verursachten, ohne derartige Folgen. Er fragt, ob es sich bei Trump um eine politische Voreingenommenheit handeln könnte. Stormy Daniels sieht die Antwort jedoch eher in dem Wandel der Zeit:  "Das ist eine Sicht der Dinge, eine andere ist, dass wir einen Fortschritt gemacht haben in unserem System, in unserem Land, für Frauen. Wahrscheinlich würden den anderen Präsidenten heutzutage ähnliches blühen (…)."

MeToo-Bewegung hat den Blick der Gesellschaft offenbar verändert

Morgan ergänzt, dass wir nun eine Zeit nach der "MeToo"-Bewegung haben und dass es wahrscheinlich sei, dass vergangene politische Skandale ähnlicher Natur in der heutigen Zeit auch so aufgerollt werden würden. Daniels sagt auch, dass sie nicht daran glaube, wenn Trump-Anhänger sagen, "Es passiert nur, weil er es ist", sondern, dass sich die Handhabe bei solchen Anschuldigungen verändert hat. Als weiteres Beispiel nennt sie den Umgang mit Rassismus heutzutage, auch das habe sich verändert im Vergleich zu früheren Zeiten.

Auf die Frage Morgans, ob sie Trump im Gefängnis sehen möchte für seine Taten, sagt sie, dass man ihn bestrafen solle, wenn er schuldig sei, da man sonst ein falschen Bild der Gerechtigkeit vermittle. Stormy Daniels sieht den Gesamtfall jedoch komplexer und ergänzt: "Speziell in meinem Fall denke ich nicht, dass seine Verbrechen gegen mich eine Inhaftierung wert sind." 

Das Interview sollte eigentlich schon vor Wochen stattfinden, doch in der letzten Zeit verschärften sich die Bedrohungen gegenüber Daniels von Trump-Anhängern. Jede zehnte Nachricht soll bereits eine Morddrohung enthalten. Ein Grund von vielen, warum sie auf Morgans Frage: "Wünschen Sie sich, dass Sie Donald Trump nie getroffen hätten?" eine klare Antwort hat: "Natürlich (...)".

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