Er hatte bis punkt 11 Uhr am Freitagvormittag Zeit. Würde er bis dahin die 276.162,48 Euro plus Gerichtskosten und Zinsen nicht überwiesen haben, würde seine Finca auf Mallorca unter den Hammer kommen. Doch Boris Becker hat eine Zwangsversteigerung in letzter Minute verhindert.
Die für heute geplante Zwangsvollstreckung des Anwesens bei Artà ist abgesagt. Das bestätigte eine Sprecherin des Obersten Gerichtshofs der Balearen stern.de. Becker habe die Forderungen innerhalb der gesetzten Frist bezahlt. Der Anwalt der Gläubigerseite, Carlos de la Mata, sagte der "Mallorca-Zeitung", dass das Geld zwar noch nicht eingegangen sei, aber überwiesen worden ist.
Becker hätte mit Versteigerung schlechtes Geschäft gemacht
Der Luxus-Landsitz sollte unter den Hammer kommen, weil Becker Gärtnerrechnungen in Höhe von 276.162,48 Euro nicht bezahlt hatte. Die Summe hatte sich über Jahre angehäuft, bis die Gärtnerfirma Jardines Alfabia S.L. den ehemaligen Wimbledon-Sieger schließlich auf Zahlung verklagt hatte und Recht bekam. Als Becker trotzdem nicht zahlen wollte, beantragte die Firma erfolgreich die Zwangsvollstreckung.
"Ich möchte das Haus behalten, mein Herz hängt daran", sagte Becker im vergangenen Juli der Zeitschrift "Bunte". Dass er die Forderungen nun doch beglichen hat, könnte aber auch daran liegen, dass er mit der Zwangsversteigerung ein schlechtes Geschäft gemacht hätte. Das Gericht hatte für die Villa lediglich einen Wert von 8,5 Millionen Euro veranschlagt. Das mehr als 26 Hektar große Anwesen ist nach Schätzungen von Immobilienmaklern aber zirka 12,5 Millionen wert.
Was nun weiter mit der Becker-Villa passieren soll, ist unklar. Offenbar will der 44-Jährige seine Finca, die ihm von Anfang an nur Ärger bereitet hat, trotzdem los werden. Mehrere Makler auf Mallorca haben das Anwesen im Angebot.
