Ob Fury in the Slaughterhouse, Die Ärzte oder Rammstein - wenn eine deutsche Band in den Neunzigern ein Album-Cover benötigte, riefen die Verantwortlichen meistens Olaf Heine an. Der gebürtige Hannoveraner gehört zu den bekanntesten Porträtfotografen der Welt. Nach einem abgebrochenem Architektur-Studium zog er nach Berlin und schloss dort seine Ausbildung am renommierten Lette-Verein ab.
Mit Rammstein kam der internationale Durchbruch
Die Band Rammstein begleitete Heine auf ihrer ersten USA-Tour und kam somit auch mit der amerikanischen Musikbranche in Kontakt. Elf Jahre lebte er selbst in Los Angeles und betrieb dort ein Fotostudio, in dem internationale Stars ein- und ausgingen. Musiker wie Iggy Pop, Sting, Snoop Dogg oder auch die Bands Coldplay, U2 und R.E.M schätzen Heines unprätentiöse Schwarz-Weiß-Fotografie.
Er fertigte nicht nur zahlreiche Porträts von Musikern, sondern gestaltete auch reihenweise Album-Cover, Tourplakate und drehte sogar Musikvideos. Für seinen Clip zur Single "Manchmal haben Frauen" von den Ärzten wurde Olaf Heine im Jahr 2000 mit einem Echo ausgezeichnet.
Christian Lindner fotografierte er für den Wahlkampf
Auch unter Schauspielern, Sportlern und Politikern hat sich herumgesprochen, dass mit Olaf Heine hinter der Kamera nicht viel schief gehen kann. FDP-Politiker Christian Lindner etwa engagierte den Fotografen, um seine Plakate für den Bundestagswahlkampf 2017 zu inszenieren. "Christian Lindner macht auf Rammstein", kommentierte daraufhin die "Süddeutsche Zeitung". Geschadet hat es Lindner nicht.
Die Münchner Galerie Immagis zeigt nun in einer großen Einzelausstellung eine Auswahl von Heines persönlichen Lieblingsbildern. Neben Porträts von Musikern und Schauspielern werden Arbeiten aus seinem 2014 erschienen Bildband "Brazil" zu sehen sein.
Die Ausstellung "Hush Hush" läuft vom 20. April bis zum 31. Mai 2018 in der Galerie Immagis in München