Frankreichs unbeliebter Staatschef François Hollande wollte am Wochenende durch sein Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin punkten. Doch statt Respekt zu ernten, überhäufte Frankreichs Internetgemeinde den Elysée-Chef mit Spott. Der Anlass: Bei seiner Visite in Kasachstan erhielt Hollande von seinem Gastgeber-Kollegen Nursultan Nasarbajew einen dicken Mantel samt Pelzmütze. Und auf dem Foto, das das Präsidentenbüro in Astana veröffentlichte, sieht Hollande in der kasachischen Tracht einfach zu drollig aus.
"Endlich ein Mantel, der ihm passt", lautete eine Bemerkung auf Twitter. Wenn Hollande im Winter seine Freundin besuche, "dann sind eine warme Mütze und ein warmer Mantel von Vorteil", kommentierte ein weiterer Nutzer. Nasarbajew habe eine Wette gegen seine Freunde gewonnen, er werde Hollande dazu bringen, "den Mantel seiner Frau anzuziehen", schrieb ein dritter.
Hollande nicht zum Lachen zumute
Nach Einschätzung der französischen Presse war Hollande selbst nicht zum Lachen zumute. "Der Elysée ist wütend", lautete eine Schlagzeile bei "Europe 1". "Das Foto, das den Elysée nervt", schrieb das "Journal du Dimanche" auf seiner Internetseite - um wenig später eine Fotoserie zu präsentieren, auf denen Hollandes Vorgänger Nicolas Sarkozy und Jacques Chirac ebenfalls in traditionellen Trachten und Stammeskostümen zu bestaunen sind.
Hollandes Premierminister Manuel Valls sah sich angesichts des Spottes zu einer Lektion an seine Landsleute genötigt. "Jeder sollte sich klar sein, dass der Präsident ein großes Land regiert, und dieses große Land muss von allen respektiert werden, und sein Staatschef ebenfalls", sagte er. Er verwies auf das Treffen Hollandes mit Putin am Samstagnachmittag in Moskau, um zu versichern: Hollande "füllt seine Rolle als Staatschef vollständig aus".