Jeffrey Epsteins mutmaßliche Gehilfin Ghislaine Maxwell sitzt derzeit noch immer in einem New Yorker Untersuchungsgefängnis. Der Prozess gegen sie beginnt im Sommer dieses Jahres, eine Freilassung auf Kaution wurde ihr nicht gewährt – zu groß ist die Fluchtgefahr.
Ghislaine Maxwell: erneute Niederlage
Jetzt mussten ihre Anwälte eine Niederlage einstecken. Es geht erneut um eine 418 Seiten lange eidesstattliche Aussage, die Maxwell im Zuge einer Verleumdungsklage von Epstein-Opfer Virginia Roberts Giuffre 2016 gemacht hatte. Über Stunden wurde Maxwell damals befragt, es ging um pikante Details ihres Privatlebens sowie ihre sexuellen Vorlieben. Im Oktober vergangenen Jahres wurde ein Einspruch ihrer Verteidiger abgelehnt und entschieden, Teile der Vernehmung seien für den aktuellen Prozess wichtig und sollten demnach veröffentlicht werden.
Bis zuletzt hatte ihr Team darum gekämpft, wenigstens die intimen Details zu ihrem Sexleben geheim zu halten - ohne Erfolg. Es geht um 20 Seiten, auf denen festgehalten ist, wie Maxwell über Massagen und Sexspielzeuge spricht. "Jedes private Interesse, das sie an der Versiegelung dieses Teils der Zeugenaussage hat, überwiegt nicht den öffentlichen Zugang, der damit verbunden ist", erklärte Bezirksrichterin Loretta Preska.
Maxwell wird vorgeworfen, Meineid geleistet zu haben, als sie behauptete, nichts von Jeffrey Epsteins Massagen oder seinen Sexspielzeugen gewusst zu haben.

Prozess beginnt im Sommer
Maxwells Rechtsbeistand behauptete die vergangenen Monate, ihre Mandantin sei damals gedrängt worden, auf die pikanten Fragen zu antworten und das Drängen der Ermittler habe sie negativ beeinflusst. Es sei fatal für ihren eigenen Prozess, wenn die Jury sowie die breite Öffentlichkeit nun über den längst beendeten Prozess informiert würde.
Die Britin ist in sechs Punkten angeklagt, darunter Verführung Minderjähriger zu illegalen Sexhandlungen und Meineid. Während der ersten Anhörung wies sie die Vorwürfe zurück und plädierte auf nicht schuldig. Jeffrey Epstein war bereits 2008 wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger zu 13 Monaten Gefängnis verurteilt und seitdem als Sexualverbrecher geführt worden. Einen Monat nach seiner erneuten Festnahme wurde er im August 2019 tot in seiner Gefängniszelle gefunden.
Verwendete Quelle: "Reuters"