Am heutigen Freitag beginnt die Karibik-Tour von Prinz Edward und Gräfin Sophie von Wessex. Das royale Paar wird St. Lucia, St. Vincent, die Grenadinen, Antigua und Barbuda besuchen. Bei der ersten Ankündigung dieser Reise stand auch noch Grenada auf dem Terminkalender. Doch wie "Sky News" in Berufung auf den Buckingham Palace meldet, ist der Besuch "in Rücksprache mit der Regierung Grenadas und auf Rat des General-Gouverneurs" abgesagt worden. Weitere Erklärungen wolle der Palast demnach nicht herausgeben.
Schon vor der Absage wurde viel über die Tour gesprochen, denn Herzogin Kate und Prinz William, die vor einem Monat durch einen anderen Teil der Karibik reisten, sahen sich mit vielen Forderungen und vereinzelten Protesten konfrontiert. Der Herzog von Cambridge erklärte in einer Rede zwar sein "tiefes Bedauern" über den Sklavenhandel in der Vergangenheit aus, aber ihm wurde vorgeworfen, dass er sich nicht entschuldigte. Herzogin Kate schüttelte am Rande eines Sportplatzes in Jamaika die Hände junger Royal-Fans – durch einen Zaun.
Die Bilder gingen um die Welt und sorgten auch für Schlagzeilen über fehlende Sensibilität seitens der Königlichen. Direkte Konfrontation gab es mit dem jamaikanischen Premierminister Andrew Holness. Der begrüßte die Gäste aus England in seiner Residenz und erklärte vor laufenden Kameras, dass sich Jamaika weiterentwickle und als unabhängig verstehe. Zweifelsohne eine Anspielung darauf, dass sich das Land als nächstes von der Queen als Oberhaupt verabschieden könnte. Die Protestanten in Jamaika und auf den anderen Karibikinseln forderten zudem Reparationszahlungen der Krone für die Behandlung in früheren Jahrhunderten.
Offener Brief an Prinz Edward und Gräfin Sophie: "Wir sind keine Einfaltspinsel"
Ähnliche Worte sind in einem offenen Brief der "Antigua and Barbuda Reparations Support Commission" im Vorfeld des Wessex-Besuchs zu lesen. Darin heißt es: "Es ist üblich geworden, dass Mitglieder der königlichen Familie und Vertreter der britischen Regierung in diese Region kommen und beklagen, dass die Sklaverei eine 'entsetzliche Gräueltat' war, dass sie 'abscheulich' war, dass 'es nicht hätte passieren dürfen'." Aber diese Worte beinhalteten keine neuen Fakten. "Wir hören die falsche Scheinheiligkeit derer, die vor Ihnen da waren, dass diese Verbrechen ein 'Schandfleck in ihrer Geschichte' seien." Stattdessen hätte das Volk den Genozid, internationale Ungerechtigkeit und Rassismus erlebt. "Wir hoffen, dass sie aus Respekt vor uns das Mantra nicht wiederholen. Wir sind keine Einfaltspinsel."
Niederländische Royals posieren fürs Foto – aber ihr Hund muss Pipi

Prinz Edward und Gräfin Sophie standen seit ihrer Hochzeit 1999 kaum mehr derart im Rampenlicht wie momentan. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Paar als Repräsentanten von Queen Elizabeth II. auf seiner Reise verhält – und was es sagt.