Netflix-Doku "Ich wollte mir Hilfe holen, aber ich durfte nicht": Meghan spricht über ihre Suizidgedanken

Meghan und Harry
Herzogin Meghan und Prinz Harry
© Matt Dunham / AFP
Wenige Monate nach der Hochzeit mit Prinz Harry erkrankte seine Frau Meghan an Depressionen und hatte sogar Suizidgedanken. Das thematisiert das Paar in einer neuen Folge seiner Netflix-Doku und erhebt schwere Vorwürfe gegen das Königshaus.

Beim Streaminganbieter Netflix sind weitere drei Folgen der Doku "Harry & Meghan" veröffentlicht worden. Zum Auftakt gibt es zunächst harmonische Bilder von der Hochzeit des Paares, bevor die beiden schwere Vorwürfe gegen das Königshaus erheben. Unter anderem geht es um die negative Berichterstattung, die die britische Presse über Herzogin Meghan verbreitete. Prinz Harry behauptet in der Doku, dass hinter einem Teil der Geschichten das Kommunikationsbüro seines eigenen Bruders Prinz William stecken soll, um ihn und seine Frau Kate in einem besseren Licht erscheinen zu lassen.

Doch damit nicht genug: Die Doku führt aus, dass Meghan so sehr unter den böswilligen Schlagzeilen und Lügen gelitten habe, dass sie depressiv wurde und sich das Leben nehmen wollte. "Ich dachte, es hört auf, wenn ich nicht mehr da bin. Das Erschreckende war, wie klar diese Gedanken waren", sagt die 41-Jährige. "Ich wollte mir Hilfe holen, aber ich durfte nicht. Denn wie würde das aussehen für die Institution?" Harry und Meghan sprechen in der Doku immer von der Institution, wenn sie das Königshaus meinen.

Prinz Harry macht sich schwere Vorwürfe

Der 38-Jährige sagt über den damaligen Zustand seiner Frau: "Die wussten wie schlimm es war. Sie dachten: 'Warum kommt sie nicht selbst damit klar?' Alle anderen sind damit fertig geworden. Warum nicht sie? Aber das war was ganz anderes. (...) Sollte sie wirklich alles runterschlucken wie die anderen Familienmitglieder auch?" Gleichzeitig macht er sich aber auch selbst schwere Vorwürfe, dass er Meghan nicht mehr geholfen habe. "Ich bin nicht sehr gut damit umgegangen. Eher als der Harry der Institution, nicht als Harry der Ehemann. Was meine Gefühle beherrscht hat, war meine königliche Rolle. Ich bin dazu erzogen worden, mich mehr darüber zu sorgen was die Leute sagen, wenn wir nicht zu einer Veranstaltung gehen oder wenn wir zu spät kommen. Wenn ich heute darauf zurückblicke, hasse ich mich dafür."

Prinz Harry hatte bereits in der Apple TV+-Doku "The Me You Can't See" offenbart, dass Meghan im Januar 2019 mit ihm über ihre Suizidgedanken gesprochen hatte. Damals war die 41-Jährige mit dem gemeinsamen Sohn Archie schwanger. Doch statt ihren Zustand ernst zu nehmen, habe er sie gedrängt, pünktlich bei einem Termin in der Londoner Royal Albert Hall zu erscheinen. Als die Lichter in dem Konzertsaal ausgingen, habe seine Frau neben ihm geweint.

Harry vergleicht Meghan in der Doku immer wieder mit seiner Mutter Diana

In der Netflix-Doku zieht Harry mehrfach den Vergleich zwischen Meghan und seiner Mutter Diana. Dafür werden auch Auszüge aus dem legendären BBC-"Panorama"-Interview der Prinzessin verwendet, obwohl Prinz William öffentlich darum gebeten hatte, dass es nie mehr ausgestrahlt werden soll. Prinz Harry sieht das offenbar anders. Die Doku "Harry & Meghan" zeigt nun unter anderem Auszüge, in der auch Prinzessin Diana über ihre Depressionen spricht. "Ich war am Ende meiner Kräfte. Ich war verzweifelt. Denn ich bin ein sehr starker Mensch und das führt zu Komplikationen in dem System, in dem ich lebe", sagte Diana. 

Harry und Meghan sahen sich offenbar in einer ähnlichen Lage. "Die Institution sah den Fehler bei Meghan und nicht in ihrer Umgebung oder in dem System. Wir hofften auf Unterstützung aus dem innersten Kreis und bekamen das Gegenteil", behauptet Harry. Meghan sagt, sie habe ihre Belastungsgrenze erreicht. Das sei der Zeitpunkt gewesen, an dem sie über eine neue Ausrichtung ihrer Rollen im Königshaus sprechen wollten. Einen endgültigen Austritt hätten die beiden angeblich nie geplant.

Sie haben suizidale Gedanken? Hilfe bietet die Telefonseelsorge. Sie ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr unter (0800) 1110111 und (0800) 1110222 erreichbar. Auch eine Beratung über E-Mail ist möglich. Eine Liste mit bundesweiten Hilfsstellen findet sich auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention.

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