Idris Elba ist kein Mann der großen Worte, viel lieber packt er an und nimmt die Dinge selbst in die Hand. Das merkt man in seinem neuesten Film "Beast – Jäger ohne Gnade", der am 25. August in den Kinos erscheint, aber auch, wenn man mit ihm persönlich spricht. In dem Film, der in dem Land seiner Vorfahren gedreht wurde, kämpft er unerbittlich gegen einen bösen Löwen, ein Biest, und versucht dabei seine Töchter zu beschützen. Im wahren Leben macht sich der Schauspieler für Farmer in Afrika stark und hinterfragt auch als "Sexiest man Alive" von 2018 immer wieder seine Prioritäten in unserer privilegierteren Welt.
In Ihrem neuesten Film "Beast – Jäger ohne Gnade" kämpfen Sie gegen einen computeranimierten Löwen. Wie wurde das gefilmt oder haben Sie gegen einen Geist gekämpft?
Der Film wurde in Südafrika gedreht, aber nein, gegen einen Geist musste ich zum Glück nicht kämpfen. Es gab einen Menschen, der in einem Green-Screen-Anzug steckte und den Löwen nachmachen musste. Er eignete sich ein wenig das Bewegungsmuster der Wildkatze an und trug eine Löwenmaske. Es war ein bisschen bizarr das zu drehen, aber durch die ganzen Proben gewöhnte man sich dran.
Was war ein schöner Moment während der Dreharbeiten und was ein schwieriger?
Wir haben den Film zehn Wochen lang gedreht. Über die Zeit wurden wir wie eine kleine Familie, vor allem mit den beiden Mädchen, die meine Töchter darstellen, hatte ich eine großartige Zeit. Schwierig war, dass die Dreharbeiten sehr von dem Wetter bestimmt wurden. Es gab Sandstürme und Regengüsse, dann mussten wir manchmal alles niederlegen und abwarten.
Der Film heißt „Beast – Jäger ohne Gnade“ – Haben Sie ein inneres Biest?
Ja, vielleicht habe ich das. Ich bin ein Workaholic, ich denke, das ist mein inneres Biest.
Ihre Wurzeln liegen in Afrika, wie ist ihre Verbindung zu dem Kontinent?
Ich fühle mich Afrika sehr verbunden und habe bereits viele Filmprojekte dort gedreht. Es ist zwar auch da derselbe Prozess einen Film zu drehen, aber die Energie in Afrika ist eine andere. Südafrika ist ein spezieller Ort für mich, nicht nur durch meine Rolle als Nelson Mandela in der Vergangenheit, was eine große Ehre für mich war. Immer wenn ich nach Afrika komme, ist es so, als würde ich nach Hause kommen. Als ich das erste Mal einen Fuß auf den Kontinent Afrika setzte, fühlte ich mich direkt mit dem Land verbunden.
Haben Sie einen speziellen Tipp für eine Reise nach Südafrika?
Ja, Sie müssen unbedingt nach Kapstadt und Johannesburg reisen. Die Städte sind beide sehr verschieden. Johannesburg ist ein bisschen wie New York, immer viel los. Und Kapstadt ist eher wie Miami und Kalifornien, das Wetter ist wundervoll.
Sie unterstützen vor Ort gemeinsam mit der UN afrikanische Farmer, worum geht es da genau?
Meine Frau und ich arbeiten als Botschafter für die Sonderorganisation der Vereinten Nationen IFAD. Wir versuchen den Farmern zu helfen, die Schwierigkeiten haben, sich auf dem Markt gegen große Konzerne durchzusetzen und zu überleben. Gerade der Klimawandel setzt den Bauern in Afrika zu. Wir möchten erreichen, dass ihnen mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird. Ich selbst bin kein Farmer, aber meine Eltern wuchsen in Westafrika auf, bauten ihr eigenes Essen an. Die Menschen, die dort leben, haben nicht die Möglichkeit in große Einkaufszentren zu gehen, entweder gehen sie zum Markt oder sie züchten es selbst.
"Sexiest Man Alive" gab Idris Elba einen Ego-Boost
Als Sie bei den Farmern in Afrika waren, haben Sie vor Ort dann auch selbst Hand angelegt und geholfen?
Ich habe tatsächlich etwas über das dortige Bewässerungssystem gelernt, wie man am besten das Wasser beim Anbauen von Essen verteilt.
Hat Ihre Arbeit in Afrika ihre Art zu denken nachhaltig verändert?
Wenn man nach Afrika geht, dann merkt man erst, wie privilegiert wir alle sind. Wir sehen so viele Dinge als selbstverständlich an. Immer wenn ich aus Afrika zurückkam, war ich dankbarer für die Sachen, die ich besitze. Und manchmal habe ich danach einfach meinen Lifestyle reduziert, Dinge, die ich nicht brauche, aussortiert. Ich bin sehr zufrieden mit meinem Leben, aber wenn man nach Afrika reist, dann merkt man, wie glücklich die Leute dort leben können, ohne so viel zu besitzen.
Vor einigen Jahren wurde Sie vom People Magazin zum "Sexiest Man Alive" gekürt – Wie hat sich das für Sie angefühlt?
Es war ein enormer Ego-Booster. Es hat sich gut angefühlt und es war eine richtige Ehre.
Haben Sie damit gerechnet?
Ja, na klar, ich wusste das. Nein, das war ein Spaß, ich wusste es natürlich nicht. Meine Tochter war sehr erstaunt, sie reagierte ungläubig mit den Worten "Wie bitte, was?"