Wer ist die schönste Nonne im ganzen Land? Frei nach diesem Motto hat Pater Antonio Rungi einen Wettbewerb für Glaubensschwestern ausgerufen. Der Priester aus dem süditalienischen Mondragone sammelt auf seiner Homepage Fotos und Lebensläufe von Novizinnen und Ordensfrauen zwischen 18 und 40 Jahren. "Wer glaubt, alle unsere Nonnen seien alt, verknöchert und verbittert, der irrt. Das stimmt heute einfach nicht mehr dank der Ausländerinnen. Wir haben sehr hübsche und lebhafte Schwestern aus Afrika und Südamerika, vor allem auch aus Brasilien," sagt der Pater.
Die Fotos der Bewerberinnen würden ab September im Blog des Priesters veröffentlicht, und die Internetnutzer in aller Welt könnten dann über "Miss Nonne" abstimmen. Rungi rechnet mit rund tausend Kandidatinnen. "Sie sind in erster Linie Frauen," sagt er. Und Schönheit sei ein Geschenk Gottes. Sie brauchten sich deshalb nicht zu verstecken. Eine devote, intelligente Schwester, die zudem auch noch gut aussieht und sich pflegt, kann außerdem gerade die jungen Leute viel stärker für den Glauben begeistern, so sein Credo.
Pater will für anderes Schönheitsideal werben
Pater Rungi ist bekannt für seine originellen Initiativen, um die katholischen Kirche moderner erscheinen zu lassen. Er schockierte die Vatikan-Obrigkeit einst mit dem Vorschlag, zerstrittene Ehepaare in Klausurklöster aufzunehmen, damit sie in heiligem Gemäuer wieder zueinander fänden. Diesen Sommer machte der Pater hingegen mit einer Strand-Aktion Furore. Er betete mit den Strandgästen und dem Bademeister den Rosenkranz und verwandelte die Umkleidekabine kurzzeitig in eine Sakristei.
Mit dem Schönheitswettbewerb will Rungi auch für ein anderes Ideal werben. "Es gibt schließlich nicht nur diese Plastik-Schönheit, die man aus dem Fernsehen kennt. Sondern auch ein keusches Ideal, das aus dem Herzen und der Seele kommt und der Nächstenliebe entspringt," erklärt Rungi. Der Online-Wettbewerb soll nur ein erster Schritt sein. Nächstes Jahr möchte der Pater seine Nonnen-Models über einen richtigen Laufsteg schicken, am liebsten als Nebenprogramm von "Miss Italia." Die Schönheitskür wird live übertragen und jedes Jahr von Millionen Italienern mit Spannung am Bildschirm verfolgt.
