Sieben Wochen dauerte der spektakuläre Prozess zwischen Johnny Depp und Amber Heard, nun liegt alles in den Händen der Geschworenen: Die siebenköpfige Jury berät sich momentan über das Urteil. Nach den Schlussplädoyers am Freitag saßen sie die ersten zwei Stunden zusammen, am Dienstag - nach einem Feiertagswochenende in den USA - kamen sie erneut zusammen. Und hatten nach weiteren sieben Stunden Debatte die ersten Nachfragen ans Gericht.
Es ging um Details zu Johnny Depps Verleumdungsklage. Depp verklagt seine Ex-Frau wegen eines Artikels in der "Washington Post", den sie geschrieben hat. Konkret wegen drei bestimmter Passagen, darunter auch die Titelzeile. Und genau darum ging es den Geschworenen: Sie wollten vom Gericht wissen, ob sie den Titel einzeln bewerten sollen, oder als Teil des ganzen Meinungsartikels.
Amber Heard gegen Johnny Depp: Urteil mit Spannung erwartet
"Ich hab mich gegen sexuelle Gewalt ausgesprochen und den Zorn unserer Gesellschaft abbekommen. Das muss sich ändern" lautete die Überschrift in dem Text aus dem Jahr 2018. Die anderen kritischen Passagen, wegen derer Depp Heard auf 50 Millionen Dollar verklagt, sind einmal der Satz "Ich hatte die seltene Gelegenheit, aus erster Hand zu erfahren, wie Männer, denen Gewalt vorgeworfen wird, von Institutionen geschützt werden." Und eine Stelle, in der sich Amber Heard als "öffentliche Person, die für häusliche Gewalt steht" bezeichnet. Heard reichte Gegenklage auf 100 Millionen Dollar ein.
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Die Richterin wies die Jury an, für die Verleumdungsklage nur zu entscheiden, ob die Überschrift an sich falsch sei - unabhängig vom Rest des Textes. Die Frage der Geschworenen scheint sich auf das Schlussplädoyer von Heards Anwalt zu beziehen, der appellierte, dass selbst wenn die Jury nicht alle Vorwürfe Heards glaube, dieser Text trotzdem korrekt sei.

Die Entscheidung wird in der Öffentlichkeit mit Spannung erwartet. Der Prozess wurde von Kameras gefilmt und jeden Wochentag live im TV und auf Youtube übertragen. Die Filmstars werfen sich gegenseitig vor, die Karriere des jeweils anderen geschädigt zu haben und gewalttätig gewesen zu sein.