Eigentlich sollte der Verleumdungsprozess von Johnny Depp und Amber Heard sechs Wochen dauern. Doch wegen der umfangreichen Beweislage wurde er um eine Woche verlängert. Am heutigen Freitag werden die Anwälte beider Seiten ihre Abschlussplädoyers halten.
Johnny Depp und Amber Heard: Schlussplädoyers im Prozess
Zwei Stunden sollen Depps Verteidiger und Heards Verteidiger jeweils bekommen, um die Geschworenen ein letztes Mal zu überzeugen. Gegen Nachmittag (Ortszeit) wird die Jury dann entlassen. Wie Richterin Penney Azcarate am Donnerstag vor Gericht erklärte, bekommen die sieben Geschworenen die Möglichkeit, sich abzusprechen und zu diskutieren. "Ich mache kein Abendessen", scherzte die Richterin, betonte jedoch, die Bürger bekämen alle Zeit, die sie bräuchten.
Über das Wochenende werden die Jury-Mitglieder nicht miteinander sprechen, genauso wenig am kommenden Montag, denn da ist in den USA Memorial Day, ein nationaler Feiertag. Sollten die Geschworenen nicht bereits heute zu einem Urteil kommen, werden sie also Dienstag weiter diskutieren.
Wie könnte ein Urteil aussehen?
Ursprünglich hatte Johnny Depp Amber Heard verklagt. Er wirft ihr vor, mit einem Meinungsartikel in der "Washington Post" seinen Namen durch den Dreck gezogen und ihm beruflich geschadet zu haben. Depp will 50 Millionen Dollar von Heard. Die hatte daraufhin eine Gegenklage eingereicht. Auch sie wirft ihm Verleumdung vor, will von ihm 100 Millionen Dollar. Sie bezieht sich auf öffentliche Aussagen von Depps ehemaligem Anwalt Adam Waldman, in denen Waldman ihre Gewaltvorwürfe gegen Depp als Streich und Angriff bezeichnete.
Lederjacken, Glamour und Gerüchte: Als Johnny Depp und Kate Moss noch liiert waren

Entscheiden die Geschworenen im Sinne von Depp, könnte über die finale Summe, die Heard ihm zahlen müsste, immer noch verhandelt werden. So könnte das Gericht eine Empfehlung aussprechen und eine geringere Summe oder auch eine höhere anordnen.
Genauso im Fall eines Sieges von Amber Heard. Wird Johnny Depp der Verleumdung verurteilt, könnte das Gericht ebenso entscheiden, dass die geforderten 100 Millionen Dollar zu hoch oder zu niedrig angesetzt sind.
Sehen Sie im Video: Sieben skurrile Fakten über Johnny Depp.

Ein weiterer möglicher Ausgang wäre es, die Jury käme zu dem Schluss, dass keine der zwei Parteien dem jeweils anderen Geld zahlen muss. Dieser Ausgang wäre sowohl für Heard als auch für Depp vermutlich unbefriedigend, ist aber möglich.
Noch unbefriedigender wäre es, wenn sich die Jury nicht einigen kann, also keine Mehrheit erzielt wird. In diesem Fall würde Richterin Azcarate den Prozess zu einem "mistrial" erklären, einem ergebnislosen Prozess.
Quelle: "AP News"
+++ Lesen Sie auch +++