Nach Rosenkrieg mit Amber Heard Johnny Depp wirft Hollywood vor, ihn zu boykottieren

Johnny Depp
Johnny Depp im vergangenen Jahr während seines Prozesses gegen die "Sun"
© Yui Mok / Picture Alliance
Der Rosenkrieg mit Ex-Frau Amber Heard wirkt sich auch auf Johnny Depps Karriere aus. In einem Interview mit der "Sunday Times" sagt der 58-Jährige, die Filmbrache würde ihn boykottieren.

Schauspieler Johnny Depp sorgte zuletzt mehr mit seinem Privatleben als mit seinen Filmen für Schlagzeilen. In seinem ersten Interview nach einem verlorenen Rechtsstreit im vergangenen Jahr, spricht er nun unter anderem darüber, dass er sich von der Filmbranche ausgegrenzt fühlt.

In dem Gespräch mit der britischen "Sunday Times" sagte Depp, Hollywood würde ihn und seine Filme boykottieren. Die vergangenen fünf Jahre seien "unangenehm und chaotisch" gewesen. Er würde daran arbeiten, selbst einige Dinge ans Licht zu bringen. Zudem geht es in dem Interview um sein Drama "Minamata", in dem er den Fotografen W. Eugene Smith darstellt. Der dokumentierte in den Siebzigern in Japan die Gräuel der Minamata-Krankheit als Folge einer Quecksilbervergiftung. 

Der Film feierte im Februar 2020 auf der Berlinale Premiere, ist in den USA aber immer noch nicht veröffentlicht worden. Depp glaubt, dass die Produktion mit Absicht zurückgehalten wird. Regisseur Andrew Levitas beschwerte sich mit einem Brief beim Filmstudio MGM: Man hätte den Streifen aufgrund Depps Rechtsstreitigkeiten "begraben". "MGM war besorgt über die Möglichkeit, dass die persönlichen Probleme eines Darstellers negativ auf sie zurückfallen könnten", heißt es in dem Schreiben, das das Filmportal "Deadline" im Juli veröffentlichte.

Johnny Depp liefert sich Rosenkrieg mit Amber Heard

Depp hatte 2015 die Schauspielerin Amber Heard geheiratet. Das Paar trennte sich aber bereits 2016 und wurde dann Anfang 2017 geschieden. Es kam zu einem langwierigen Rosenkrieg, bei dem sie sich beide Parteien unter anderem gegenseitig der häuslichen Gewalt beschuldigten.

Im vergangenen Jahr musste Depp dann seine Rolle als Gellert Grindelwald im dritten Teil der "Phantastische Tierwesen"-Reihe abtreten. Zuvor hatte er einen Rechtsstreit gegen den Herausgeber der britischen Zeitung "The Sun" verloren, die ihn als "Frauenschläger" bezeichnet hatte. Der Prozess, der zu einem weiteren Streit zwischen Depp und Heard ausgeartet war, sorgte für großes mediales Interesse.

Kürzlich wurde bekannt, dass Depp auf dem San Sebastian International Film Festival im September für sein langjähriges Schaffen in der Filmindustrie mit dem Donostia Award ausgezeichnet werden soll. Dies hatte nach den Vorwürfen der häuslichen Gewalt jedoch ebenfalls für Kritik gesorgt.

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