VG-Wort Pixel

Jon Lord ist tot Trauer um Deep-Purple-Keyboarder

Der Mitbegründer und Keyboarder der britischen Rockband Deep Purple, Jon Lord, ist am Montag im Alter von 71 Jahren gestorben.

Er bleibt durch einige der größten Hits der Rockgeschichte in Erinnerung, als Virtuose auf der Hammond-Orgel prägte er den Sound der legendären Band Deep Purple: Nun ist Jon Lord im Alter von 71 Jahren gestorben. Wie seine Familie am Dienstagabend mitteilte, starb er im Kreis seiner Angehörigen in einer Londoner Klinik. Seit vergangenem Jahr kämpfte Lord gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs, er starb an einer Lungenembolie.

Musikkollegen trauern um den Keyboarder. Bandkollegen und Rockmusiker haben ihre Hochachtung vor dem Mitbegründer der englischen Hard-Rock-Band ausgedrückt. "Er war ein Freund", sagte Yes-Keyboarder Rick Wakeman der BBC. Was Jon Lord für die Musik geleistet habe sei "unmessbar" gewesen. "Ich werde ihn fürchterlich vermissen", so Wakeman.

In einer Erklärung seiner Familie hieß es: "Jon geht von der Dunkelheit ins Licht." Lord feierte mit Deep Purple seine größten Erfolge in den 70er Jahren. Zu den Hits der britischen Gruppe gehörten "Black Night", "Child In Time" und "Smoke On The Water". Die Songs von Deep Purple wurden damals von Rundfunksendern und auf Teenager-Partys 'rauf- und 'runtergespielt. Der harte, schnelle und extrem rhythmische Sound der Band beeinflusste Generationen von Rockmusikern und wirkte stilbildend für die Strömungen Hard Rock und Heavy Metal.

Virtuoses Orgelspiel und Soli-Duelle

Lord, der aus dem englischen Leicester stammt und eine klassische Klavierausbildung genoss, experimentierte zeit seines Lebens damit, Rock und klassische Musik zu verschmelzen. Sein Werk "Concerto for Group and Orchestra" wurde 1969 unter Leitung von Malcolm Arnold von Deep Purple zusammen mit dem Royal Philharmonic Orchestra in der Londoner Royal Albert Hall uraufgeführt. 30 Jahre danach gab es am selben Ort eine Wiederauflage des Konzerts, wobei die Band zusammen mit dem London Symphony Orchestra auftrat.

Auch in die Songs von Deep Purple ließ Lord immer wieder klassische Muster einfließen. Sein virtuoses Orgelspiel prägte maßgeblich den Sound der Band, mit dem ebenfalls legendären Leadgitarristen Ritchie Blackmore lieferte er sich lange Soli-Duelle, in denen beide ihre Lust an der Improvisation austobten.

In den Anfängen seiner Karriere spielte Lord bei diversen Jazz-, Blues- und Rockbands, bevor er 1968 an der Gründung von Deep Purple mitwirkte. Die Gruppe schaffte rasch den Durchbruch, schon das Lied "Hush" vom Debütalbum "Shades of Deep Purple" wurde zu einem Hit in den USA. Kultstatus erreichte die Band dann zwei Jahre später mit ihrem vierten Album "Deep Purple in Rock". Auf der Platte "Machine Head" von 1972 wartete Deep Purple dann mit dem Song auf, der zu ihrem berühmtesten wurde: Der Kracher "Smoke On The Water" heizt bis heute die Stimmung auf Partys und in Stadien an.

Der Erfolg der Band wurde jedoch seit ihren frühen Tagen von internen Querelen und Spannungen begleitet, die zu diversen Abgängen führten. Lord blieb bis zur Auflösung von Deep Purple 1976 dabei, später schloss er sich der Formation Whitesnake an. Bei der Wiedervereinigung von Deep Purple 1984 war Lord dann wieder mit von der Partie, bis er die Band im Jahr 2002 endgültig verließ. In den letzten Jahren seines musikalischen Wirkens konzentrierte er sich vor allem auf seine Solo-Projekte.

DPA/AFP DPA

Mehr zum Thema

Newsticker