Im Sommer 2013 campierten Pressevertreter aus aller Welt wochenlang vor dem Privatflügel des Londoner St. Mary’s Hospital. Dort sollte das erste Kind von Prinz William und seiner Frau Kate geboren werden. Am 22. Juli 2013 um 16.24 Uhr erblickte ihr Sohn Prinz George schließlich das Licht der Welt. Keine drei Stunden später standen William und Kate vor den Toren des Krankenhauses und präsentierten ihr Neugeborenes der Öffentlichkeit.
Der Mann, der die Geburt des kleinen Prinzen überwachte, war Sir Marcus Setchell. Seit 1990 arbeitete er als Gynäkologe im königlichen Haushalt. Um Kate während ihrer ersten Schwangerschaft und bei der Geburt von George zu begleiten, hatte er extra seinen Ruhestand verschoben. Im Gespräch mit der britischen Zeitung "The Telegraph" gesteht der 79-Jährige, dass er im Laufe seiner Karriere zwar schon viele Geburten erlebt habe, die eines zukünftigen Königs aber doch etwas besonderes gewesen sei.
Geburt von George: Kate kam um 5 Uhr morgens ins Krankenhaus
"Ich glaube, bei der Geburt von Prinz George habe ich versucht, mir immer wieder vor Augen zu führen, dass es sich hier auch nur um ein weiteres Baby handelt, dessen Eltern wahrscheinlich die gleichen Emotionen, Schmerzen und Unannehmlichkeiten haben wie all die Menschen, um die ich mich kümmere", sagt Setchell.
Er berichtet, dass Kate um fünf Uhr morgens in die Klinik gekommen sei und fast zwölf Stunden in den Wehen gelegen habe. Ihm selbst sei es gelungen, unbemerkt durch einen Seiteneingang in das Gebäude zu kommen, so dass er von den wartenden Fotografen nicht abgelichtet werden konnte.
"Die Presse war schon Wochen vorher vor Ort, ich wusste also, wie das ist. Aber ich schaffte es, durch den Händlereingang hineinzukommen. Danach wurden wir gebeten, nicht rauszugehen, bis die Geburt bekannt gegeben worden war. Als wir dann zu dritt herauskamen, habe ich vor lauter Schreck über die Batterie von blinkenden Lichtern die Arme ausgestreckt – so eine Art Schreckensbild, und das wurde dann fotografiert", erzählt Satchell.

Tatsächlich blieben diese Bilder von ihm in Erinnerung, wie er mit weit gespreizten Armen und seinen beiden Kollegen Guy Thorpe-Beeston und Alan Farthing vor das Krankenhaus trat. Farthing übernahm noch im selben Jahr den Chefposten als royaler Gynäkologe und assistierte später gemeinsam mit Thorpe-Beeston bei den Geburten von Prinzessin Charlotte und Prinz Louis – den beiden anderen Kindern von William und Kate.
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Sir Marcus Setchell berichtet, dass es bisher kein offizielles Treffen zwischen ihm und Prinz George gab. Er habe sich aber gefreut, den Neunjährigen im vergangenen Jahr beim Tennisturnier in Wimbledon zu sehen. "Es war ein echtes Vergnügen", sagt Setchell. Der Mediziner ist seit seiner Studienzeit ein passionierter Tennisspieler und auch die Königsfamilie gilt als Liebhaber des Sports, vor allem Prinzessin Kate.
Im Gespräch mit dem "Telegraph" plaudert Setchell nicht nur über seine Erfahrungen mit den jüngeren Royals, sondern schwärmt auch von der im vergangenen Jahr verstorbenen Queen Elizabeth II.: "Sie war absolut fabelhaft. Sie war ein solches Vorbild für Führungskräfte. Sie hatte wirklich Führungsqualitäten, aber nicht auf eine forsche Art wie Politiker. Es war sehr einfach, mit ihr zurechtzukommen. Die Menschen, die das Glück hatten, sie zu kennen, wissen, wie nett sie war."
Quelle: "The Telegraph"