Königs-Knigge Selfie ja, Autogramm nein: Das müssen Sie beachten, wenn Sie Charles III. begegnen

König Charles III. winkt
Der britische König Charles III. war bereits rund 40 Mal in Deutschland
© Chris Jackson / DPA
Der britische König Charles III. besucht gemeinsam mit seiner Frau Camilla Deutschland. Wer dem royalen Paar begegnet, der sollte einige Benimmregeln kennen. 

Es ist der erste Staatsbesuch von Charles III. in seiner neuen Rolle als Großbritanniens König. Gemeinsam mit Queen Camilla kommt er an diesem Mittwoch in Berlin an – und bleibt gleich drei Tage in Deutschland. Das Programm des royalen Paares ist straff und bietet der Zivilgesellschaft gleich mehrere Möglichkeiten für Begegnungen. Aber was, wenn Sie dem König und seiner Gattin zufällig über den Weg laufen? 

Nach Angaben des Königshauses in London gibt es keine obligatorischen Verhaltensregeln, wenn man den König oder ein Mitglied der königlichen Familie trifft. Viele Menschen möchten die traditionellen Formen jedoch einhalten, wie es auf der Internetseite der Royals heißt. Wir haben ein paar Tipps für den Umgang mit dem britischen König gesammelt.

König Charles III. richtig begrüßen

Für Männer bedeute das, bei einem Treffen den Kopf zu senken, für Frauen einen kleinen Knicks. "Aber nur kurz, nichts zu Dramatisches", empfiehlt der Royal-Beobachter Craig Prescott im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Andere geben sich demnach aber einfach auf die übliche Weise die Hand. "Das kann jeder halten, wie er mag", sagt eine Sprecherin der britischen Botschaft in Berlin der dpa.

Und wie spricht man die Majestäten an? "Bei einer erstmaligen Ansprache bei einer erstmaligen Begegnung wie etwa am Brandenburger Tor sagen Sie "Your Majesty"", erklärt die Botschaftssprecherin. "Geht die Konversation dann weiter, wechseln Sie zu "Sir"." Charles' Frau Camilla, die Queen Consort, spricht man demnach ebenfalls mit "Your Majesty" an – und wechselt anschließend zu "Ma'am". "Und zwar das "a" in "Ma'am" kurz ausgesprochen wie bei "jam" (Englisch für Marmelade) oder "lamb" (Englisch für Lamm), nicht lang wie bei "palm" (Englisch für Handfläche)", führt Prescott aus.

Wie nah Sie dem König kommen dürfen

Anfassen ist verboten: "Man berührt Mitglieder der Royal Family eigentlich nicht", sagt der Monarchie-Beobachter weiter. Freundschaftlich eine Hand auf die Schulter zu legen oder sich dem König oder der König allzu persönlich zu nähern, sei zu vermeiden. Allerdings habe es die im vergangenen Jahr gestorbene Queen Elizabeth II. sehr gelassen genommen, als die frühere First Lady Michelle Obama ihr den Arm um die Schultern gelegt habe – und die Geste sogar erwidert.

"Da legte sich auf einmal dieser kleine Arm mit weißem Handschuh um (Michelle) Obamas Taille", erinnert sich Prescott. Der Experte rät trotz der besonderen Begegnung, die Fassung zu bewahren: "Werden Sie nicht zu einem zitternden Nervenbündel!" 

Selfie ja, Autogramm nein

Nicht jedes Thema eignet sich für einen royalen Smalltalk. "Nichts zu Kontroverses", empfiehlt Prescott, der an der walisischen Universität Bangor Verfassungsrecht lehrt. "Die Diskussion über Harry und Meghan sollte man vielleicht besser sein lassen." Eine gute Idee sei es dagegen, abzuwarten und den König oder die Königin selbst das Gesprächsthema bestimmen zu lassen.

Sich ein Autogramm von den Royals zu holen, gilt als No-Go – die ohnehin deutlich zeitgemäßeren Selfies hingegen jedoch nicht. "Da haben sich die Royals sehr dran gewöhnt", sagt Prescott. Gerade draußen beim Bad in der Menge seien Schnappschüsse und Selfies mittlerweile an der Tagesordnung. Queen Elizabeth II. habe sogar einst bei den Commonwealth Games "Photobombing" betrieben – also sich überraschend in ein Foto mit Athletinnen gemogelt.

DPA
lz

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