Es war ein internationales Großevent: Unter den Augen der Welt wurde gestern Charles III. offiziell zum König gekrönt. Unter sehr viel Pomp, vor unzähligen Gästen und begleitet von einer gigantischen Prozession. Die festliche Parade wäre beinahe von einem Unglück überschattet worden. Knapp neben der königlichen Kutsche hatte eines der vielen teilnehmenden Pferde gescheut – und war mit voller Wucht rückwärts in eine Gruppe von Zuschauern geprescht.
Der Ausbruch wurde wegen der zahlreichen Kameras vor Ort ausführlich dokumentiert. Die Prozession war kurz davor, auf dem Rückweg von der Westminster Abbey in den Trafalgar Square abzubiegen, als es wenige Meter hinter der Kutsche von König Charles III. und Königin Camilla zu der dramatischen Szene kommt. Ein Reiter verliert die Kontrolle über sein aufgebrachtes Tier. Verzweifelt versucht er noch, den ihn umgebenden Kollegen auszuweichen, den Helm hat er längst verloren. Dann kommt der Schreckensmoment. Immer weiter torkelt das Pferd rückwärts in Richtung des Publikums – und durchbricht schließlich eine der Barrieren. Dann schreckt es zum Glück nach vorne. Und entfernt sich wieder von den völlig überraschten Zuschauern hinter der Absperrung.
Keine ernsthaften Folgen
Nach Berichten scheint es beim Schreck geblieben zu sein: Weder die Zuschauer, noch Pferd und Reiter scheinen sich bei dem Ausbruch ernsthaft verletzt zu haben. Betrachtet man die Aufnahmen genau, dürfte aber nicht viel gefehlt haben. Wäre das Tier mit etwas mehr Wucht in die Absperrung geprescht, hätte diese unter dem Gewicht nicht standgehalten – und es wäre in die dicht gedrängten Zuschauer gestürzt.
Eine zweite Aufnahme zeigt ein weiteres Ausscheren eines der Pferde aus der Prozession. Wenige Hundert Meter weiter, beim Zureiten auf den Buckingham Palace, beginnt eines der Tiere, aus der Prozession auszubrechen. Über eine Minute lang schweift es immer wieder von rechts nach links, kämpft mit dem Reiter um seine Richtung. Alles wenige Meter hinter der könglichen Kutsche. Ob es sich um dasselbe Pferd handelt, ist indes nicht nachzuvollziehen. Die Position in der Parade ist nahezu die gleiche. Allerdings trägt der Reiter anders als beim ersten Vorfall wenige Minuten vorher immer noch seinen Helm.
