Die amerikanische Schauspielerin Katharine Hepburn ist am Sonntag im Alter von 96 Jahren in ihrem Haus im US- Bundesstaat Connecticut gestorben. Wie der US-Fernsehsender ABC berichtete, starb die Hollywood-Legende im Kreise ihrer Familie und ihrer Freunde. Sie wurde am 12. Mai 1907 in Hartford (Connecticut) geboren.
Hollywood-Legende
Fast ein halbes Jahrhundert lang gehörte sie zu den großen Hollywoodstars. Katharine Hepburn war in ihrer langen Karriere insgesamt zwölf Mal für einen «Oscar» nominiert, vier Mal erhielt sie den begehrten Filmpreis als beste Hauptdarstellerin.
Zu ihren bekanntesten Filmen gehörten «African Queen» mit Humphrey Bogart, «Leoparden küsst man nicht» mit Cary Grant und «Die Frau, von der man spricht» mit ihrem langjährigen Lebenspartner Spencer Tracy.
Ihre Karriere begann Katharine Hepburn am Broadway. Ihre erste «Oscar»-Rolle spielte sie 1933 in «Morgenrot des Ruhms». Nachdem sie Mitte der 30er Jahre einen Karriereknick hatte, gelang ihr 1938 in Howard Hawks’ «Leoparden küsst man nicht» ein glanzvolles Comeback. Komödien-Klassiker wie «Die Nacht vor der Hochzeit» (1940) folgten.
Erfolgreich auch am Theater
Neben ihrer Filmarbeit fand sie immer wieder zum Theater zurück. Bis in die 70er Jahre blieb Katharine Hepburn mit ihrer Vielseitigkeit, mit Witz und ungebremster Vitalität eine der profiliertesten Darstellerinnen Hollywoods. Ihr letzter großer Erfolg war 1981 das Familien-Drama «Am goldenen See», für den sie erneut den «Oscar» erhielt.
Mit ihr verliert das Kino einen seiner eigenwilligsten und erfolgreichsten Stars. Filme wie «African Queen» oder «Die Frau, von der man spricht» lebten von ihren selbstbewussten Charme. Das Paar Katharine Hepburn/Spencer Tracy drückte einer ganzen Reihe von Erfolgsfilmen seinen unkonventionellen Stempel auf.
Selbstbewußt und glücklich
Das Lebensglück dieser hoch gewachsenen, überaus intelligenten und selbstbewussten Frau erwuchs auch aus einer mehr als 25 Jahre währenden Affäre mit einem labilen, wenngleich auf der Leinwand souverän wirkenden Trinker. Mit Spencer Tracy stand Hepburn für neun Filme vor der Kamera, in denen sie oft sich selbst spielen durfte: eine willensstarke Frau, die auf den Überlegenheitsdusel so manchen Vertreters der Männerwelt frech und fröhlich pfeift.
Die beiden galten als Hollywood-Traumpaar, seit sie 1942 in «Die Frau, von der man spricht» zu sehen waren. Ihr letzter gemeinsamer Auftritt in «Rat mal, wer zum Essen kommt», der den Rassendünkel des weißen Amerika an den Pranger stellte, geriet 1967 nach Kritikermeinung zu einem der wichtigsten US-Filme überhaupt. Im selben Jahr starb Tracy, bis zur letzten Stunde umhegt von seiner Geliebten. Die Scheidung von seiner Ehefrau hatte der Katholik Tracy auch unter Hinweis auf ihr behindertes Kind stets abgelehnt. Hepburn akzeptierte das. Sie sorgte auch dafür, dass der Alkoholkranke immer wieder Rollen erhielt.