Highlight des Filmjahrs Academy Awards: Diese Verleihungen würden Oscar-Geschichte schreiben

MIchelle Yeoh in einer Szene von "Everything Everywhere at Once"
Michelle Yeoh könnte mit ihrer Darstellung in "Everything Everywhere at Once" Oscar-Geschichte schreiben.
© David Bornfriend/Leonine/dpa
Die Oscar-Verleihung ist das Highlight des Filmjahres. Eine Prämierung bei den Academy Awards gilt als Ritterschlag in der Branche. Auf diese Nominierungen sollten Sie besonders achten.

Heute Nacht dreht sich in Los Angeles einmal mehr alles um das goldene Männlein: Die Oscar-Verleihungen stehen an. Die Trophäe gilt als wichtigste Auszeichnung in der Filmbranche – und bei den 95. Academy Awards dürfte Geschichte geschrieben werden. Denn nicht nur das deutsche Antikriegsepos "Im Westen nichts Neues" könnte sich in die Annalen der Oscars einschreiben. 

Die Verfilmung des Bestsellerromans von Erich Maria Remarque könnte im Dolby Theatre Rekorde brechen. Zwar holten deutsche Filme bereits in der Vergangenheit Oscars, zuletzt 2007 "Das Leben der Anderen", aber noch nie war ein Streifen aus Deutschland gleich für neun der begehrten Awards nominiert und in der Königskategorie "Bester Film" schon gar nicht. Zudem kann sich "Im Westen nichts Neues" Chancen auf Trophäen in den Sparten Bester fremdsprachiger Film, Bestes adaptiertes Drehbuch, Beste Kamera, Bestes Makeup & Hairstyling, Bester Sound, Beste visuelle Effekte, Bestes Produktdesign und Beste Filmmusik machen.

Science-Fiction erobert die Oscars

Mit diesem Aufgebot an Nominierungen zählt "Im Westen nichts Neues" zu den Top-Favoriten. Dennoch rechnen viele Experten damit, dass ein anderer Film bei den diesjährigen Academy Awards dominieren wird. Kein Film bekommt derzeit mehr Aufmerksamkeit als der Überraschungshit "Everything Everywhere All at Once". Sollte das Kung-Fu-Märchen in der Kategorie "Bester Film" gewinnen, würde das einem ganzen Genre Auftrieb verleihen – ein Sciene-Fiction-Film holte diese Trophäe noch nie.

Aber das ist nicht der einzige Grund, weshalb "Everything Everywhere All at Once" Oscar-Geschichte schreiben könnte. Würde die Hauptdarstellerin des Films, Michelle Yeoh, die Top-Favoriten Cate Blanchett in der Kategorie "Beste Hauptdarstellerin" schlagen, wäre sie die erste Asiatin, die diesen Preis mit nach Hause nimmt. Ein Moment, der ähnlich bedeutend wäre, wie die Verleihung der Trophäe an Halle Berry, die diese Auszeichnung 2002 als erste schwarze Schauspielerin holte. 

Holt Cate Blanchett Oscar Nummer drei?

Hauptkonkurrentin Yeohs ist die bereits erwähnte Cate Blanchett. Die Schauspielerin gilt als eine der wichtigsten Charakterdarstellerinnen Hollywoods. Prämiert wurden ihre Leistungen bereits unter anderem mit zwei Oscars. 2004 für die Verkörperung der Katharine Hepburn in Aviator (Beste Nebendarstellerin) und 2013 für ihre Darstellung in "Blue Jasmin" (Beste Hauptdarstellerin). 2023 stehen die Chancen gut, dass Blanchett sich Oscar Nummer drei schnappt. Erst vier Frauen vor ihr ist das gelungen: Meryl Streep, Katharine Hepburn, Ingrid Bergman und Frances McDormand. 

Paul Mescal und John Williams könnten dank ihres Alters ebenfalls Rekorde brechen. Mescal, der in "Aftersun" die Hauptrolle spielte, könnte mit seinen 27 Jahren der jüngste Schauspieler werden, der den goldenen Mann einsackt. Williams könnte am anderen Ende der Altersskala einen Rekord brechen. 53 Nominierungen für "Beste Filmmusik" kann der 91-Jährige bereits aufweisen, fünfmal nahm er die Trophäe schon mit nach Hause. Würde Williams auch in diesem Jahr gewinnen, wäre er der älteste Oscar-Gewinner in der Geschichte der Academy Awards.

Judd Hirsch und seine 53 Oscar-Nominierungen

2009 wurde Heath Ledger postum für seine Verkörperung des Joker in der DC-Comic-Verfilmung The Dark Knight als bester Nebendarsteller ausgezeichnet. In diesem Jahr kann sich Angela Bassett Hoffnungen auf den Nebendarstellerin-Oscar in einer Comicverfilmung machen. Würde sie für ihre Rolle in  "Black Panther: Wakanda Forever" aus dem Universum des DC-Konkurrenten Marvel ausgezeichnet werden, wäre sie die erste, die einen Schauspielpreis für einen Marvel-Film verliehen bekommt.

Bereits Geschichte geschrieben hat Judd Hirsch mit seiner Nominierung für die Darstellung in "The Fabelmans". Denn das letzte Mal, dass Hirsch für einen Oscar nominiert war, liegt lange zurück. 1981 war er für seine Rolle in "Eine ganz normale Familie" im Rennen. Damit hält Hirsch den Rekord für die längste Zeitspanne zwischen einer Nominierung und der nächsten.

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