Endlich war es sicher: Thea Kaufmanns großer Traum würde sich erfüllen - ein Kätzchen. Wie es heißen sollte, wusste die Zehnjährige, lange bevor sie das mauzende Bündel zum ersten Mal in ihren Armen hielt: "Socke". So wie ein anderes Tier mit schwarzen Pfötchen, das Thea zuvor in ihr Herz geschlossen, aber nie bekommen hatte.
Socke kam am 15. März 2002 auf die Welt, zehn Wochen später lernte Thea sie kennen. "Sie hat so ein liebes Gesicht", sagte Thea, "Mama, die nehmen wir." Socke fühlte sich bei Thea wohl: tollte mit ihr im Garten, spielte mit Puschel, dem Nachbarshasen. Und verliebte sich in Merlin, den Kater von nebenan. Es waren wunderbare Monate.
Dann wird es November. An einem windigen, kalten Tag ist Socke weg, unbemerkt entwischt durch die offene Haustür. "Socke", ruft Thea, "wo bist du?" Es ist 7.30 Uhr, draußen fährt der Berufsverkehr durch das Wohnviertel. Thea sieht Socke im Garten der Nachbarn und ist beruhigt. Geht hinters Haus, holt ihr Fahrrad, will zur Schule fahren - da kommt dieses Auto. Socke läuft über die Straße, Thea hört den Aufprall. Socke ist tot. Drei Tage später schreibt das Mädchen seiner Katze einen Brief. "Ich hoffe es hat dir bei mir gefallen! Es ist sehr schwer mich von dir zu trennen aber du weist ja dass ich dich nieee vergessen werde!"
Der Brief an "Socke"