Madonna Ehekrise als PR-Gag?

  • von Frank Siering
Die Spekulationen über eine mögliche Trennung zwischen Madonna und Ehemann Guy Ritchie wollen einfach nicht verstummen. Schon mutmaßen einige US-Magazine, dass die Popkönigin alles nur inszeniert, um ihre anstehende Welttournee zu bewerben.

Seit Wochen dreht sich die amerikanische Klatschwelt um ein Thema: die angebliche Ehekrise von Madonna und Ehemann Guy Ritchie. Das Material Girl reagierte prompt, schickte zunächst ihre Publizistin ins Rennen. "Madonna und Guy wollen sich nicht trennen", sagte Liz Rosenberg. Damit aber nicht genug. Einen Tag später faxte Madonna selbst ein Statement an verschiedene Klatschmagazine. "Mein Ehemann und ich lassen uns nicht scheiden", stand da geschrieben. Auch zur angeblichen Affäre mit Baseball-Star Alex Rodriguez, 32, nahm sie Stellung: "Alex Rodgriguez und ich sind nur gute Freunde. Wir kennen uns über Guy Oseary, der uns beide managt", so Madonna.

Affärenfeuer trotz Dementi

Doch die Dementis scheinen kaum Wirkung zu zeigen: Die "New York Post" lebt seit Tagen von den Trennungsgerüchten. Die versammelte Wochenpresse berichtet weiterhin von "nächtlichen Rodriguez-Besuchen" im New Yorker Luxus-Apartement von Madonna. Inmitten dieses "Sommermärchens" der Entertainment-Industrie fällt Madonnas Ankündigung, ausgerechnet Skandalnudel Britney Spears in ihr neues Video und ihre bevorstehende "Sticky and Sweat"-Tour zu integrieren. Zur gleichen Zeit reicht Rodriguez-Ehefrau Cynthia die Scheidung ein und gießt so umgehend neues Öl ins Affären-Feuer. Und plötzlich kursiert die Frage, ob Madonna, immerhin PR-Expertin, nicht ein kleines bisschen nachgeholfen hat bei diesem Publicity-Sturm. "Es ist doch ungewöhnlich, dass kurz vor dem Start ihrer neuen Tour soviel über Madonna und ihr Privatleben berichtet wird", sagt Bob Strauss, Entertainment-Reporter der "Daily News" in Los Angeles. Und auch Klatsch-Blogger Perez Hilton vermutet, dass "Madonnas Management sicherlich nicht böse ist, dass ihre Klientin derzeit 24 Stunden am Tag in den Nachrichten zu sehen ist."

Enthüllungsbuch des Bruders

Um den Zirkus noch weiter anzukurbeln, bringt Madonnas Bruder Christopher Ciconne jetzt auch noch ein neues Buch auf den Markt. "Life with my sister Madonna" sorgt schon vor der Veröffentlichung für reichlich Wirbel. Ciconne, eines von fünf Madonna-Geschwistern, hat in der Vergangenheit eng mit der Schwester zusammengearbeitet. Seit einigen Jahren allerdings verstehen sich die beiden nicht mehr so gut.

Grund genug für Ciconne, ein Enthüllungsbuch zu schreiben. In seinem Buch berichtet er von lesbischen Küssen zwischen seiner Schwester und Gwyneth Paltrow, von angeblichen Drogenfesten mit Managern aus der Entertainment-Industrie und der turbulenten Ehe Madonnas mit Sean Penn. Auch der umstrittene Noch-Ehemann Guy Ritchie wird kriegt bei Ciconne sein Fett weg. So sei es der Intervention eines Rabbi zu verdanken, dass Madonna und Ritchie im verflixten 7. Jahr überhaupt noch miteinander verheiratet seien.

Also doch eine waschechte Krise? Nicht, wenn man den jüngsten Aktionen Ritchies Glauben schenken möchte. Der grummelige Brite reiste seiner berühmten Frau unlängst nach New York nach, zeigte sich demonstrativ händchenhaltend mit dem Material Girl in der Öffentlichkeit und würdigt den Anekdoten um "Madge und Alex Rodriguez" keine einzige Silbe. Madonna selbst scheint das Tamtam um ihre Person jetzt selbst ein bisschen zuviel zu werden. Aus ihrem engsten Umkreis ist zu hören, dass die 49-Jährige Rodriguez einen Maulkorb verpasst haben soll. Und auch Bruder Ciconne schwant eine einstweilige Verfügung ob einiger Behauptungen, die er in dem Buch aufgestellt haben soll. Eines allerdings steht fest: Dem Kartenverkauf für Madonnas Tour hat das ganze Sommermärchen gut getan: Die Vorverkaufsstelle Ticketmaster berichtet, dass es schon hunderttausende Anfragen für Karten gibt.

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