Paris Hilton Einmal werden wir noch wach

Es wird ihre letzte Nacht hinter Gittern sein: Paris Hilton wird am Dienstag aus der Haft entlassen. Ihr Resozialisierungsprogramm ist hart: Interviews, Fototermine und Luxusurlaub.

Paris Hilton hat die vom Richter angeordnete Kostprobe des einfachen Lebens nun bald überstanden. Nach 23 Tagen hinter Gittern soll das 26 Jahre alte Glamour-Girl am Dienstag erstmals wieder Freiheit schnuppern. Doch ihre Entlassung aus dem Frauengefängnis in Lynwood bei Los Angeles wird offenbar nicht von einem rauschenden Fest gekrönt, sondern im kleinen Stil gefeiert. "Sie soll sich einfach entspannen, ein paar Tage zu Hause verbringen und die Familie um sich haben", sagte die Mutter der Millionenerbin, Kathy Hilton, dem Internetdienst "tmz.com".

Bevor es soweit ist, wird Hilton allerdings erstmal Talkmaster Larry King einen Besuch abstatten. Einen Tag nach ihrer Haftentlassung wird sie in seiner Talkshow auf CNN ein Interview geben. "Wir haben Paris am Mittwoch", bestätigte Kings Sprecherin Bridget Leininger. Für ihren Auftritt werde Hilton nicht bezahlt, betonte sie. Mehrere Fernsehsender hatten sich um ein Interview mit dem Partygirl bemüht, dabei war von einer Millionengage die Rede gewesen.

Doch ein Millionen-Deal für den ersten Fernseh-Auftritt ist schon geplatzt. Nach peinlichen Enthüllungen um angebotene Geldbeträge, nächtliche Anrufe bei TV-Moderatoren und Vorwürfen von Scheckbuch- Journalismus wurde Hilton von den drei großen Nachrichten-Networks ABC, CBS und NBC am Freitag wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen. Selbst ein persönlicher Bittruf von Hilton aus dem Gefängnis bei Star-Moderatorin Barbara Walters stieß auf taube Ohren. Es war die zweite große Absage für das erfolgsverwöhnte Glamour-Girl seit Haftantritt. Auch die in Beverly Hills ansässige Künstleragentur, Endeavor Talent Agency, war auf Distanz gegangen, ohne konkrete Gründe zu nennen. Die Agentur managte Hiltons Gesang-Ambitionen und den Vertrag für ihre auch vom Privatsender ProSieben übernommene Realityshow "The Simple Life" (Das einfache Leben).

Geläuterte Paris

Ganz ungelegen kommen ihr die Absagen offenbar nicht. Die prominente Blondine ist nach eigenen Angaben nicht in Party-Laune. Zumindest für ihre erste Zeit in der Freiheit hat die Millionenerbin einfache Wünsche. "Ich kann es kaum erwarten, meine Familie zu sehen, etwas Gutes zu essen und im eigenen Bett zu schlafen", erklärte sie wenige Tage vor der Freilassung in einem Telefonat mit dem TV-Moderator Ryan Seacrest.

Doch in ihrem ersten Gefängnis-Interview mit Seacreast gab Hilton ihrer Haftstrafe einen rosigen Anstrich: "In gewisser Weise bin ich wirklich froh, dass das passiert ist, weil es mein Leben für immer verändert hat". Sie sei bisher von den Medien nur benutzt worden und wolle nun ihre Bekanntheit "auf eine gute Weise nutzen", versicherte die Blondine. Hinter Gittern habe sie ihr Mitgefühl für die anderen Insassen entdeckt, beteuerte Hilton. Sie wolle nun dabei helfen, Übergangsheime für die Frauen einzurichten, um ihnen nach der Entlassung eine Starthilfe zu geben.

Nachbarn in Angst vor Medienzirkus

Während sich Hilton nach lauten Zellen-Nächten auf die Ruhe in ihrer Luxus-Villa in West Hollywood freut, graut es den Nachbarn vor einem Medienzirkus mit Paparazzi, kreisenden Hubschraubern und schreienden Fans. Die Polizei wolle dafür sorgen, dass die kurvigen Zufahrtsstraßen in den Hollywood-Hügeln nicht von Schaulustigen blockiert werden, hieß es in Medienberichten. Über Hiltons erste öffentliche Auftritte nach Absitzen ihrer Haftstrafe wegen diverser Verkehrsdelikte wurde schon heftig spekuliert. Als Erstes habe sie einen Kosmetiker ins Haus bestellt, brachte die "New York Post" in Erfahrung. Die Zeitschrift "People" habe sich für angeblich 300.000 Dollar die Exklusiv-Rechte an den ersten Fotos nach der Entlassung gesichert, meldete die "New York Times".

Doch möglicherweise gönnt sich Hilton erst noch den lange geplanten Urlaub auf einer Yacht in St. Tropez. Vor ihrem unfreiwilligen Ausflug in den Knast schwärmte sie in "Harper's Bazaar" von einer Reise an die Côte d'Azur mit Freundin Nicole Richie. Sie hat bereits eine Einladung nach St. Tropez von dem österreichischen Hotelier und Unternehmer Günther Aloys, der Hilton als Werbegirl für einen Prosecco-Drink aus der Dose verpflichten konnte. "Wenn sie die Strafe abgesessen hat, wollte sie Ende Juni Urlaub machen", erzählte Aloys kürzlich der US-Zeitschrift "People". "Wir planen schon eine Party in St. Tropez."

AP · DPA
Mai/DPA/AP

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