Prinz Harry "Ich habe viel von meiner Mutter in mir"

Mit seinem Engagement für Aidskranke in Lesotho tritt Prinz Harry in die Fußstapfen seiner Mutter Diana. "Ich will, dass sie stolz auf mich sein kann", so Harry, der bisher eher als Party-Prinz auffiel.

Prinz Harry (20) will das Erbe seiner verstorbenen Mutter Prinzessin Diana fortsetzen. In einem Interview, das am Freitag in allen britischen Zeitungen veröffentlicht wurde, sagte Harry, die Erinnerung an seine Mutter sei Grund dafür gewesen, dass er in diesem Sommer mit Waisenkindern und Aids-Kranken im von Südafrika umgebenen Königreich Lesotho gearbeitet habe: "Ich liebe Kinder. Vielleicht deshalb, weil ich selbst manchmal noch unglaublich unreif bin", sagte Harry. Er deutete an, dass er seine Mutter täglich vermisst. Der Fernsehsender ITV 1 sendet am Sonntag im britischen Fernsehen eine Dokumentation über Harrys Aufenthalt in Lesotho.

"Niemand kann sie ersetzen"

Prinz Harry kritisierte, dass sieben Jahre nach dem Tod seiner Mutter immer noch negative Nachrichten über sie verbreitet würden. "Es ist traurig, dass ihre guten Seiten nicht betont werden", sagte er. "Ich habe viel von meiner Mutter in mir, und ich glaube, sie wollte, dass ich diese Arbeit mit Kindern mache", sagte Prinz Harry. "Natürlich kann ich sie niemals ersetzen. Niemand kann das. Aber ich will, dass sie stolz auf mich sein kann." Kritik an seinem Hilfseinsatz in Teilen der britischen Presse habe ihn "sehr verletzt".

Harry, der schon als Teenager häufiger durch Alkohol-und Drogenkonsum auffiel, sprach von den "Schwierigkeiten", die das Leben im Rampenlicht mit sich bringt. Er und sein Bruder Prinz William (22) versuchten, "ganz normal" zu sein. Das sei nicht immer einfach. "Ich versuche, mein Leben so normal wie möglich zu gestalten, bevor es zu hektisch wird", sagte Prinz Harry.

Enger Kontakt zu Aidskranken

Bei seiner Arbeit in Lesotho freundete sich Prinz Harry besonders mit einem vierjährigen Waisenjungen namens Mutsu Potsane an. Der Kleine hatte ihm bei einem Fototermin geholfen, einen Baum zu pflanzen. Harry schenkte ihm daraufhin ein Paar hellblaue Wellington-Stiefel, die Mutsu seitdem nicht mehr ausziehen will. Eine Szene des Dokumentationsfilms zeigt Harry, wie er ein kleines Baby im Arm hält. Ein ähnliches Bild entstand von Diana bei einem Besuch in Angola 1997. Im Film sieht man Harry auch am Bett einer aidskranken Frau sitzen, während ein Arzt sie untersucht. Seine Mutter hatte bei ihrer Arbeit mit Aids-Kranken Tabus gebrochen, indem sie besonders engen Kontakt zu diesen gesucht hatte.

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