Tod mit 99 Durchhalteparolen und Drama: Wie Prinz Philip in seinen letzten Wochen gekämpft hat

Prinz Philip stirbt mit 99 Jahren auf Schloss Windsor
Prinz Philip stirbt mit 99 Jahren auf Schloss Windsor.
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Nach einem wochenlangen Klinikaufenthalt und einigen Vorerkrankungen hatte die Öffentlichkeit schon länger über seinen gesundheitlichen Zustand spekuliert, nun kam die traurige Nachricht: Prinz Philip ist tot. Der Ehemann der Queen sei am Freitagmorgen auf Schloss Windsor westlich von London "friedlich eingeschlafen", so hat es Buckingham Palace mitgeteilt. Am 10. Juni wäre er 100 Jahre alt geworden. Seit mehr als 70 Jahren stand er an der Seite Elizabeths, am 20. November 1947 traten die beiden vor den Traualtar, die heutige Königin damals noch als Thronfolgerin. Kein ganz einfacher Schritt für den späteren Herzog von Edinburgh, musste er doch auf seine eigenen Titel und nicht zuletzt auf seine Karriere verzichten. Geboren wurde er als königlicher Prinz von Griechenland und Dänemark, am 10. Juni 1921 auf Schloss Mon Repos auf der griechischen Insel Korfu, erlebte dann die Vertreibung seiner Familie und Jahre der Heimatlosigkeit. Während seines Dienstes in der Royal Navy lernte er die fünf Jahre jüngere Prinzessin kennen - ihre Verbindung sollte ein Leben lang halten, wenn die Ehe auch durch zahlreiche familiäre Untiefen zu steuern hatte. Als Prinz mit deutschen Wurzeln, wurde er nach dem Grauen der beide Weltkriege mit Argwohn beäugt. Auch wurden ihm immer wieder Affären nachgesagt, die die Queen mit stoischer Ruhe ertragen haben soll. Der Herzog von Edinburgh galt in jüngeren Jahren als begeisterter Pilot, war über Jahrzehnte Ehrenpräsident des WWF. Obwohl er sich stets im Schatten seiner Frau zu bewegen hatte, gewann er über die Jahre auch selbst an Popularität, auch wegen seiner zumindest flapsigen, oft als verletzend wahrgenommenen Sprüche. So soll er den damaligen Bundeskanzler Kohl mit "Guten Tag, Herr Reichskanzler" begrüßt haben. Dem öffentlichen Interesse an seiner Person konnte das wenig anhaben. Auch einen Autounfall im hohen Alter hatten ihm die Briten offenbar verziehen. Nicht unwesentlich soll er zur Öffnen des Königshauses und damit zum Fortbestand der Monarchie beigetragen haben. Wie Familie und Königreich um ihn trauen werden, ist noch ungewiss. Für gewöhnlich gilt für den engsten Familienkreis um die Königin ein bereits festgelegtes Beerdigungsprotokoll, um auch dem Volk die Möglichkeit eines Abschieds zu geben. Wie sich das in Zeiten der Pandemie umsetzen lässt, bleibt abzuwarten.
Seine letzten Wochen waren gezeichnet vom Kampf ums Leben. Nun ist Prinz Philip friedlich auf Schloss Windsor eingeschlafen. 

Mit 99 Jahren ist Prinz Philip friedlich auf Schloss Windsor eingeschlafen, wie der Buckingham Palast am Freitag verkündete. Sein Tod erschüttert die Welt. In den vergangenen Wochen und Monaten fieberte die Öffentlichkeit mit dem Ehemann der Queen mit. Die Nachricht, er müsse ins Krankenhaus, besorgte Royal-Fans. 

Prinz Philip ist tot: Wie er die letzten Wochen kämpfte 

Immer wieder versicherte der Buckingham Palast: Der 99-Jährige sei "guter Dinge". Am 16. Februar kam er ins King Edward VII Krankenhaus in London. Wie mehrfach betont wurde, betrat er die Klinik auf seinen eigenen Beinen und ohne Hilfe, musste nicht eingewiesen werden. Er fühle sich "unwohl", hieß es, und wollte auf Nummer sicher gehen. Damals hieß es er würde ein paar Tage bleiben und beobachtet werden. Drei Tage später verkündete der Palast, der Aufenthalt würde verlängert. Der Royal solle weiterhin überwacht werden und sich ausruhen. 

Richtig beunruhigend wurde die Lage für Fans der Royals erst am 20. Februar. Denn Bilder von Prinz Charles, der seinen Vater im Krankenhaus besuchte, besorgten die Briten. Dass Charles mitten während der Corona-Pandemie und einem strengen Lockdown die Reise nach London antrat, bewerteten viele als Zeichen dafür, wie schlecht es dem Herzog von Edinburgh gehe. 

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Infektion und Herzprobleme

Erst sieben Tage, nachdem Prinz Philip selbst das Krankenhaus betreten hatte, verriet der Palast, weshalb er behandelt würde. Er habe eine Infektion, spreche aber gut auf die Medikamente an. Sein Sohn Edward, der Earl of Wessex, erzählte der Presse, seinem Vater gehe es "viel besser" und freue sich darauf, entlassen zu werden. 

Doch daraus wurde vorerst nichts. Am 1. März wurde Prinz Philip im Krankenwagen in ein anderes Krankenhaus gefahren. Im St. Bartholomew's Hospital, das spezialisiert ist auf Herzleiden, behandelte man den Royal weiter. 2001 war Philip erstmals in ein Krankenhaus gekommen, um sich am Herzen behandeln zu lassen. Aufgrund einer verstopften Koronararterie bekam er damals einen Stent gesetzt. 

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Am 3. März dieses Jahres wurde der Mann der Königin dann erneut am Herzen operiert. Die OP verlief erfolgreich, hieß es im Anschluss. Herzogin Camilla verriet: "Wir haben heute gehört, dass es ihm leicht besser geht. Das ist also eine sehr gute Nachricht. Wir werden die Daumen drücken." Am 5. März ging es für Philip zurück ins King Edward VII. Krankenhaus. Die private Klinik wird von den Royals bevorzugt. Nach 28 Tagen in Krankenhäusern durfte er am 16. März zurück aufs Schloss Windsor

Am 9. April verstarb Prinz Philip friedlich in Windsor. 

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