Prinzen-Hochzeit Spanier plündern Hochzeits-Dekoration

Heimatkunde für Felipe und Letizia: Das Prinzenpaar bereist in seinen Flitterwochen Spanien. Unterdessen hat der "Run" auf Devotionalien begonnen.

Während Spaniens Prinzenpaar Felipe und Letizia ihre Flitterwochen begonnen haben, plünderten zahllose Einwohner von Madrid die Dekorationen des Hochzeitsfestes. Von den 1,2 Millionen Blumen, die die Hauptstadt zur "Trauung des Jahres" anpflanzen ließ, seien 300.000 gestohlen worden, berichtete die Zeitung "El País" am Montag. In der Atocha-Basilika, in der Letizia am Samstag ihren Brautstrauß niedergelegt hatte, zerschnitten Madrilenen mit Scheren den roten Teppich, um sich Andenken von der Hochzeit zu sichern.

Aus dem Gotteshaus verschwand praktisch die gesamte Dekoration. Die Kirche wurde daraufhin für Besucher geschlossen. Auf den Straßen und Plätzen wurden auch Bäumchen, Blumengestecke und Glockenschmuck gestohlen. "Wir haben Leute erwischt, die gleich mehrere Geranien aus den Grünanlagen gerissen hatten, um sich später die schönste Pflanze auszusuchen", berichtete Bürgermeister Alberto Ruiz-Gallardón.

Flitterwöchner starten in der Heimat

Kronprinz Felipe und Prinzessin Letizia begannen ihre Flitterwochen in der Stadt Cuenca östlich von Madrid. Die Frischvermählten wollten anschließend noch andere spanische Städte besuchen, die von kultureller Bedeutung seien, teilte das Königshaus mit. In Cuenca übernachtete das Prinzenpaar in einem staatlichen Hotel und gab in einem Restaurant Autogramme für andere Gäste. Mit Jeans und sportlichen Anoraks bekleidet besuchten der Prinz und die Prinzessin die Kathedrale und andere Sehenswürdigkeiten.

Am Mittwoch werden sie ihre Flitterwochen kurzfristig unterbrechen und zur offiziellen Hochzeitsfeier von Kronprinz Hamzah und Prinzessin Noor nach Jordanien fliegen. In Spanien wurde derweil Verärgerung darüber geäußert, dass die Staatspräsidenten der meisten Länder in Europa und Lateinamerika der Vermählung des Kronprinzen ferngeblieben waren.

Blamage der spanischen Diplomatie?

Die Zeitung "El Mundo" schrieb, die spanische Diplomatie habe sich blamiert. An der Hochzeit am Samstag hatten nur drei republikanische Staatschefs aus den EU-Ländern teilgenommen, darunter der deutsche Bundespräsident Johannes Rau. Die Vermählung löste nachträglich eine diplomatische Verstimmung zwischen Iran und Spanien aus. Iran protestierte dagegen, dass Mitglieder der Familie des Ex-Schahs Reza Pahlewi an der Feier teilgenommen hatten. Teheran sagte kurzfristig ein für Montag geplantes spanisch-iranisches Außenministertreffen ab.

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