Nach Boykott-Aufruf Tarantino lässt sich von der Polizei nicht einschüchtern

Die mächtige Polizeigewerkschaft in den USA ruft zum Boykott gegen Quentin Tarantino und seinen im Dezember startenden Film "The Hateful Eight" auf. Der Star-Regisseur wehrt sich mit schweren Vorwürfen.

Nach seiner scharfen Kritik an Polizeigewalt in den USA betont Regisseur Quentin Tarantino, nicht prinzipiell gegen die Sicherheitskräfte zu sein. "Ich bin kein Polizistenhasser", sagt er in einem Interview mit der "Los Angeles Times" und erhebt seinerseits neue Vorwürfe: "Das ist eine falsche Darstellung. Und das ist verleumderisch." Offenbar werde versucht, ihn einzuschüchtern und mundtot zu machen, auch als Warnung für andere Prominente, vermutet der 52-Jährige. 

Der "Pulp Fiction"-Regisseur hatte sich vergangene Woche bei einer Demonstration gegen Polizeigewalt kritisch geäußert. Er nannte Polizisten, die Unschuldige erschießen, Mörder. Gegenüber der "Los Angeles Times" wiederholt er die Kritik. "Ich habe nie gesagt, dass alle Polizisten Mörder sind. Aber in einigen Fällen war es Mord." Für seine Worte habe er heftige Kritik geerntet - auch von seinem eigenen Vater.

"Wir hatten das Recht zu provozieren"

Tarantino äußerte sich zugleich bewundernd über die Polizisten, die die Demonstration begleitet hatten: "Sie haben uns beschützt und den Verkehr für uns gestoppt. Und sie haben ihre Aufgabe sehr respektvoll erledigt. Sie waren fantastisch", erklärte er. "Sie haben uns nicht verspottet. Sie haben nicht mit den Augen gerollt. Sie haben sich nicht über uns lustig gemacht. Sie haben uns nicht provoziert. Wir hatten das Recht, zu protestieren, und sie haben dieses Recht geschützt."

DPA
tim

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