Sie war ein Fassbinder-Star und wurde von Millionen für ihre Rolle als Mutter Oberin in der ARD-Serie "Um Himmels Willen" geliebt: Die Schauspielerin Rosel Zech ist tot. Sie erlag im Alter von 69 Jahren einem Krebsleiden, wie ihre Freundin Julia Lorenz am Donnerstag mitteilte. Wegen dieser Erkrankung wurde Zech auch bei den vor ein paar Wochen begonnenen Dreharbeiten zur nächsten Staffel von "Um Himmels Willen" durch Gaby Dohm ersetzt.
Erst bei Beginn der Dreharbeiten der kommenden "Um Himmels Willen"-Staffel im Juni war die Krebserkrankung der Schauspielerin bekannt geworden. Damals hatte ihre Künstleragentur noch davon gesprochen, dass Zech wegen ihrer Erkrankung pausieren müsse, 2012 aber in die Serie zurückkehren wolle. Nach Angaben von Julia Lorenz, die Präsidentin der Rainer Werner Fassbinder Foundation ist und nach eigenen Angaben seit 33 Jahren mit Zech eng befreundet war, starb die Schauspielerin in der Nacht zum Donnerstag in einem Berliner Krankenhaus. Lorenz und Zechs Mutter Helga seien am Sterbebett der 69-Jährigen gewesen.
Theaterkarriere
Die in Berlin geborene Zech begann ihre Karriere am Theater und feierte vor allem unter Regisseur Peter Zadek Erfolge. 1976 wurde sie von der Zeitschrift "Theater heute" zur Schauspielerin des Jahres gekürt. In ihrer Zeit am Theater in Bochum begegnete Zech auch Rainer Werner Fassbinder. Dieser gab ihr 1981 die Hauptrolle in dem international erfolgreichen Film "Die Sehnsucht der Veronika Voss". 1982 erhielt der Film den Goldenen Bären der Berliner Filmfestspiele. Zech sagte später in einem Interview, Fassbinder sei ein Genie gewesen, wahrscheinlich das einzige, dem sie begegnet sei.
120 Film- und Fernsehproduktionen
In der Folge des großen Erfolgs mit "Die Sehnsucht der Veronika Voss" spielte Zech in vielen Fernseh- und Kinofilmen, insgesamt kam sie auf 120 Film- und Fernsehproduktionen. Sie spielte aber auch weiter erfolgreich Theater und produzierte eine Reihe Hörfunkproduktionen und Hörbücher. Ihr letzter großer Erfolg war aber der in "Um Himmels Willen", wo sie als Oberin Elisabeth Reuter viele Fans hatte.