Arnie soll endlich seinen Oscar erhalten. Das fordern treue Schwarzenegger-Fans, die mit «Arnie for Oscar»- Plakaten und Bannern zur Kino-Premiere von «Terminator 3» am Hollywood Boulevard erschienen. Arnie-Verehrerin Chris Shabel will den Muskelmann mit aller Kraft in Hollywood halten. Dafür trat sie eigens dem frisch gegründeten «Fanclub um Arnold beim Film zu halten» bei. Vielleicht könnte ein Oscar den Schauspieler überzeugen, die Gouverneurs-Träume aufzugeben und weiter Filme zu drehen, meint die 70-Jährige. «Politik ist ein schmutziges Geschäft. Arnie ist doch viel zu gut dafür», meinte Shabel.
Ob aus dem «Terminator» ein «Gouvernator» wird - darüber wird in Kalifornien seit Wochen spekuliert. Mit vagen Antworten wie «Wenn der Staat mich braucht und es keinen Besseren gibt, dann werde ich vielleicht kandidieren», drückt sich der Hollywood-Star bis jetzt diplomatisch um eine Entscheidung. Die vielen Schlagzeilen um seine mögliche Polit-Karriere dürften dem gebürtigen Österreicher ganz recht sein. Schließlich ist jedes Arnie-Gerücht Werbung für seinen dritten «Terminator»-Streifen, der nach der Europapremiere am 14.7. in Berlin dann Ende Juli in den deutschen Kinos anläuft.
"Terminator 3" war bislang Schwarzeneggers erfolgreichster Film
Beim Kinostart in den USA konnte Schwarzenegger einen persönlichen Rekord aufstellen. Der mit spektakulären Actionszenen versehene Film, in dem der Ex-Bodybuilder die Welt vor rebellierenden Robotern schützt, spielte in drei Tagen mehr als 44 Millionen Dollar ein, mehr als jeder andere Schwarzenegger-Streifen bei seiner Premiere. Da sind seine letzten beiden Flops «The 6th Day» (2000) und «Collateral Damage - Zeit der Vergeltung» (2002) schnell vergessen. Der 55- Jährige kassiert in Hollywood Spitzengagen ab, von denen andere - vor allem Schauspieler mit einem verräterischen Akzent - nur träumen können.
Der großzügige Perfektionist konnte es sich sogar leisten, kurzerhand 1,4 Millionen Dollar aus eigener Tasche für den Dreh einer teuren Verfolgungsszene locker zu machen, die das Budget des Streifens gesprengt hätte. Der Multimillionär dürfte sich kaum um die Warnung von Fan Chris Shabel scheren, dass er als Gouverneur von Kalifornien nur noch 200 000 Dollar im Jahr verdienen würde. Seinen «Nebenjob» als Hollywood-Star müsste er jedoch aufgeben. «Man kann nicht beides gleichzeitig machen», sagte er vor kurzem.
Kein Gouverneurs-Kandidat sorgt für so viel Wirbel wie Arnie
Als Gouverneur von Kalifornien hätte Schwarzenegger statt mit Robotern und Bösewichten gegen ein riesiges Haushaltsdefizit zu kämpfen. Die Finanzmisere an der Westküste hat Arnies Jobchancen in der Landeshauptstadt Sacramento stark verbessert. Die Gegner des amtierenden Gouverneurs, Gray Davis, haben eine Wähler-Kampagne gestartet, die bereits im Herbst zu seiner Absetzung und damit zur Neuwahl führen könnte. Einige Kandidaten sitzen schon in den Startlöchern, doch keiner sorgt für so viel Wirbel wie der noch unentschlossene Hollywood-Star.
Beim US-Truppenbesuch im Irak vor wenigen Tagen hörte sich der einstige Mister Universum wie ein gestandener Politiker an. «Hier sieht man Armut, es mangelt an Geld und an einer starken Führung - Zustände wie in Kalifornien», stellte er fest. Den wohl engsten Bezug zur Politik hat Schwarzenegger bis jetzt seiner Ehefrau Maria Shriver zu verdanken. Seit 1986 ist der überzeugte Republikaner mit der Nichte des demokratischen Senators Ted Kennedy verheiratet. Nur mit ihrer Genehmigung würde er kandidieren, räumt der vierfache Familienvater kleinlaut ein.