Modewoche London Hilton im Hochzeitskleid

Deutlich farbenfroher und experimentierfreudiger als die Entwürfe der NY-Woche zeigt sich die Mode in London. Als Promi-Model gibt sich Paris Hilton die Ehre - ganz in weiß für Julien MacDonald.

Wieder einmal stahl Paris Hilton allen die Schau: Ganz in unschuldiges Weiß gehüllt lief die sonst eher für Skandale bekannte Hotel-Erbin am ersten Tag der Londoner Fashion Week in einem Brautkleid über den Laufsteg. Der britische Designer Julien MacDonald hatte das Party-Girl für die Präsentation seiner neuen Herbst- und Winterkollektion 2006/2007 als Überraschungsgast engagiert. Dabei war Hilton in bester Gesellschaft: Elizabeth Jagger, Tochter von Rocklegende Mick Jagger, war ebenfalls als Model dabei.

In der ersten Reihe holte sich weitere Prominenz Anregungen für die Garderobe der kommenden Wintersaison: Sängerin Shirley Bassey und der englische Fußball-Nationalspieler Ashley Cole waren unter den Gästen. MacDonalds Kreationen fielen gewohnt glamourös und auffallend aus. Damit standen sie im Gegensatz zu den Ideen, die ein Großteil der Modeschöpfer bei den Schauen am ersten Tag der Londoner Fashion Week vorstellte.

Schmale Silhouetten dominieren

Glaubt man den Designern, so wird der kommende Modewinter dominiert von Weiblichkeit und Eleganz, die vom Stil der zwanziger und vierziger Jahre inspiriert ist. Feminine Kostüme und Kleider in schmalen Silhouetten und gedeckten Farben dominierten die Entwürfe. Romantische Falten und Volants zeigten sich an Röcken und Blazern ebenso wie am langen Abendkleid. Neben Klassikern wie Tweed und karierten Wollstoffen kamen dabei fließende Stoffe mit dezentem Blumenaufdruck zum Einsatz.

Amanda Wakeley präsentierte aufwendige Abendroben in leichten Stoffen, die sie mit Volants, Glitzerbordüren oder Spitze besetzt hatte. Zu Wakeleys Stammkunden gehören Jennifer Lopez oder Königin Rania von Jordanien. Wie die meisten Designer, die die Fashion Week eröffneten, arbeitete sie Falten und Volants jedoch so in Kleider und Blusen ein, dass sie schmal statt voluminös und aufgeplustert wirkten. Neben gedeckten Farben, auf die unter anderem auch Paul Costelloe setzte, waren bei Wakeley häufig Creme-Töne zu sehen.

Die Röhrenhose ist nicht tot zu kriegen

Wer sich mit den glitzernden Details der von den zwanziger Jahren inspirierten Kleider oder den aus den vierziger Jahren übernommenen strengen Schnitten nicht anfreunden möchte, kann sich weiterhin an den modischen Trends der Achtziger orientieren. So zeigte Michiko Koshino, deren Kreationen von David Beckham oder Gwen Stefani getragen werden, übergroße bunte Kleider und Mäntel, die von Gürteln zusammen gehalten wurden, sowie enge Röhrenhosen.

Bei der Londoner Modewoche stellen noch bis Samstag rund 50 Designer ihre Entwürfe für die kommende Herbst- und Wintersaison den rund 5000 Einkäufern, Journalisten und Fotografen vor. Erwartet wird unter anderem am Samstag die Schau des britischen Sängers Boy George.

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Britta Gürke/DPA

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