Zum Sammeln braucht es wohl ein bestimmtes Gen. Wenn es auch noch einen konkreten Anlass gibt, zu dem einfach ALLE das Sammelfieber befällt, umso besser. In Deutschland macht sich das alle zwei Jahre bemerkbar, wenn die Fußball-EM oder -WM ansteht. Dann muss der Klassiker angeschafft werden: das Panini-Heft. Nur so ist gewährleistet, dass man die Spieler aus allen Ländern kennt, wenn es dann endlich losgeht.
Leider geht das Sammeln ganz schön ins Geld. Wer das nicht längst wusste, dem hat in diesem Jahr Paul Harper, Mathematik-Professor aus Wales, vorgerechnet, wie viel ein komplett gefülltes Panini-Heft am Ende kostet. Das Ergebnis: Es ist noch viel teurer, als man schon geahnt hat: Ohne tauschen, so blöd ist natürlich keiner, kostet ein vollständiges Heft 870,30 Euro, mit tauschen kommen im Schnitt immer noch 282,27 Euro zusammen.
Aber was soll's?
Da kann man seinen Sammeltrieb auch noch um das Schweizer Tschutti Heftli erweitern. Dort klebt man nicht die Fotos der Spieler ein, sondern Illustrationen von ihnen. Um Zeichner einer ganzen Mannschaften zu werden, kann man seit 2014 an einem öffentlichen Wettbewerb teilnehmen, für den man zur Russland-WM eine Illustration von Diego Maradona einreichen musste. Aus über 500 eingesandten Werken kürte die Jury 32 Künstler, die es mit ihrem Stil in das Tschutti Heftli schafften.
Die U13 All Stars
In diesem Jahr haben die Schweizer das Tschutti Heftli um eine Neuerung bereichert: Sie ließen Kinder unter dreizehn Jahren in einer eigenen Kategorie antreten. Die U13 durften ihre Lieblingsfußballer oder -fußballerinnen zeichnen und einschicken. Unter den Einsendungen waren sehr sehenswerte, individuelle Spieler-Interpretationen – die besten elf Porträts der jungen Künstler erscheinen ebenfalls als Sticker.

Vor zwei Jahren hat uns eine Hamburger Zeichnerin erzählt, wie sie fürs Tschutti Heftli zur EM in Frankreich die Illustratorin der türkischen Mannschaft geworden ist:
