Dieser Artikel erschien erstmals in Ausgabe 05/2012 und ist Teil unserer #BESTOFNEON-Reihe.
An jedem Freitagabend werden das Stadtmagazin und Facebook zu einem Reisekatalog, in dem mit bunten Farben und Worten die unterschiedlichsten Destinationen angeboten werden. Die "Tropical Night" wirbt mit Palmen, Sonnenuntergang und karibischen Sounds und Drinks. Die Partynacht "New York, New York" bietet Wolkenkratzerlichter und Hip-Hop-Bodys und spielt urbanen Sound. Klingt das gut? Oder vielleicht doch lieber zur WG-Party? Anna feiert ihren Geburtstag und schreibt, dass sie dafür acht Kästen Bier und Gin gekauft hat (Charlotte und sieben anderen "gefällt das").
Eine Party kann einen überallhin auf dem Globus versetzen, ebenso in die Zukunft (SciFi= Trance) oder in die Vergangenheit (Best of 60s). Die Events werden auch mit ganz ähnlichen Vokabeln angeboten wie ein Urlaub: "Flucht aus dem Alltag". Oder: "Abenteuer der Nacht". Anders als im Reisekatalog finden sich im Veranstaltungskalender allerdings keine Bewertungssysteme mit Sternen oder Sonnen, sodass man nie genau weiß, was einen in den Clubs und Partynächten erwartet. Qualität und Exzesschancen eines Events lassen sich nicht so einfach beziffern wie die Sauberkeit eines Hotels. Außerdem sind Qualität und Exzess deutlich schwieriger herzustellen.
In Deutschland gibt es über 4000 Diskos, Clubs und Tanzbars, in denen jährlich knapp 100 Millionen Gäste feiern und über eine Milliarde Euro ausgeben. Dazu finden jeden Abend ungezählte Privatpartys, Siegesfeiern, Junggesellenabschiede, Rockkonzerte, Stehempfänge statt. Dafür dass wir die ganze Zeit Party machen, wissen wir jedoch recht wenig darüber, was eine gute Party eigentlich ausmacht.
Warum geht man so oft enttäuscht nach Hause? Und wann geht eine Party, wie es heißt, wirklich durch die Decke? Ist das nur der Zauber des Moments – oder gibt es Methoden, Bauteile, Algorithmen, Tastenbefehle, mit denen eine Party so zuverlässig läuft wie ein fabrikneuer Automotor?
Was sollte man beachten, wenn man selbst eine Party veranstalten will? NEON hat sich auf die Suche gemacht. Sechs Nächte lang. Auf sechs Partys, die unterschiedlicher nicht hätten sein können.
Sechs Einsichten.