
(Symbolbild)
4. VIP-Party, leer stehendes Gebäude, Nähe Alexanderplatz, Berlin
Typischer Satz: "Wann kommt denn jetzt der Antonio?"
Typischer Drink: Moët & Chandon Champagne, Limited Edition
Dresscode: Black Tie
Der Höhepunkt der "Hugo Boss Party" auf der Berlinale ist der Morgen danach, wenn die Putzkolonnen schon da waren, der Berufsverkehr über die Straßen drängt und die Gäste beim Morgenkaffee in der Boulevardzeitung nachlesen, welche Superstars sie gestern an der Bar übersehen haben. Und nur wenn die richtigen Namen und Bilder in der Zeitung stehen, war es ein guter Abend.
Die Aura der Stars überstrahlt das Morgenlicht. Der Filmstar Thomas Kretschmann und das Supermodel Eva Padberg waren anwesend, lese ich, sowie diverse junge deutsche Schauspielerinnen und Fernsehmoderatorinnen, die auf den roten Teppichen der Hauptstadt leben. Das wichtigste Thema des Abends, erinnere ich mich, war: "Wann kommt Antonio Banderas? Steht er immer noch im Stau?" Die VIP-Party lebt davon, dass es gelingt, bei den Gästen das Gefühl hervorzurufen, sie befänden sich an einem besonderen Ort und in besonderer Gesellschaft.
Als beste Party des 20. Jahrhunderts gilt die Black & White-Party, die der Schriftsteller Truman Capote im Jahr 1966 im Plaza Hotel in New York gab. Mit den einfachen Sätzen "Well maybe you'll be invited. And maybe you won't" hatte Capote die New Yorker High Society monatelang unter Strom gehalten und die potenziellen Gäste so zu Figuren seiner Fiktion gemacht, die auf ein Abenteuer und ein Happy End hofften. Am Ende kamen Robert F. Kennedy, Frank Sinatra, Greta Garbo. Die Party gilt heute als eines der größten Kunstwerke von Capote - spannender als seine Romane. Ein Gastgeber muss also nicht nur für Location und Drinks sorgen, sondern auch für eine Story.
Man kann es natürlich kindisch finden, auf Stars zu gucken, vielleicht auch unsympathisch, dass man Leute gezielt einlädt, weil sie Schlagzeilen bringen, aber ein bisschen was kann Otto Normalgastgeber auch hier lernen: Eine Party zu veranstalten, bedeutet, den richtigen Menschenmix zu kreieren. Klar, Filmstars und Fußballprofis gehen eher selten auf Privatpartys. Aber jeder kennt einen Menschen mit coolen Hobbys oder besonderer Biografie.
Oder diesen einen Typen, der so verrückt tanzt, dass alle anderen ebenfalls ihre lästigen Schamgrenzen vergessen. Starpower im Kleinen. Antonio Banderas, das habe ich in Berlin gemerkt, kommt eh nicht.
4. VIP-Party, leer stehendes Gebäude, Nähe Alexanderplatz, Berlin
Typischer Satz: "Wann kommt denn jetzt der Antonio?"
Typischer Drink: Moët & Chandon Champagne, Limited Edition
Dresscode: Black Tie
Der Höhepunkt der "Hugo Boss Party" auf der Berlinale ist der Morgen danach, wenn die Putzkolonnen schon da waren, der Berufsverkehr über die Straßen drängt und die Gäste beim Morgenkaffee in der Boulevardzeitung nachlesen, welche Superstars sie gestern an der Bar übersehen haben. Und nur wenn die richtigen Namen und Bilder in der Zeitung stehen, war es ein guter Abend.
Die Aura der Stars überstrahlt das Morgenlicht. Der Filmstar Thomas Kretschmann und das Supermodel Eva Padberg waren anwesend, lese ich, sowie diverse junge deutsche Schauspielerinnen und Fernsehmoderatorinnen, die auf den roten Teppichen der Hauptstadt leben. Das wichtigste Thema des Abends, erinnere ich mich, war: "Wann kommt Antonio Banderas? Steht er immer noch im Stau?" Die VIP-Party lebt davon, dass es gelingt, bei den Gästen das Gefühl hervorzurufen, sie befänden sich an einem besonderen Ort und in besonderer Gesellschaft.
Als beste Party des 20. Jahrhunderts gilt die Black & White-Party, die der Schriftsteller Truman Capote im Jahr 1966 im Plaza Hotel in New York gab. Mit den einfachen Sätzen "Well maybe you'll be invited. And maybe you won't" hatte Capote die New Yorker High Society monatelang unter Strom gehalten und die potenziellen Gäste so zu Figuren seiner Fiktion gemacht, die auf ein Abenteuer und ein Happy End hofften. Am Ende kamen Robert F. Kennedy, Frank Sinatra, Greta Garbo. Die Party gilt heute als eines der größten Kunstwerke von Capote - spannender als seine Romane. Ein Gastgeber muss also nicht nur für Location und Drinks sorgen, sondern auch für eine Story.
Man kann es natürlich kindisch finden, auf Stars zu gucken, vielleicht auch unsympathisch, dass man Leute gezielt einlädt, weil sie Schlagzeilen bringen, aber ein bisschen was kann Otto Normalgastgeber auch hier lernen: Eine Party zu veranstalten, bedeutet, den richtigen Menschenmix zu kreieren. Klar, Filmstars und Fußballprofis gehen eher selten auf Privatpartys. Aber jeder kennt einen Menschen mit coolen Hobbys oder besonderer Biografie.
Oder diesen einen Typen, der so verrückt tanzt, dass alle anderen ebenfalls ihre lästigen Schamgrenzen vergessen. Starpower im Kleinen. Antonio Banderas, das habe ich in Berlin gemerkt, kommt eh nicht.
© filadendron / Getty Images