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"Guckt euch mal an!" Neue Plakatkampagne: Stress, Hass und Mobbing machen uns krank

Eines der Plakatmotive der DAK, die derzeit in vielen Städten hängen
Eines der Plakatmotive der DAK, die derzeit in vielen Städten hängen
© Philipp & Keuntje / DAK
Eine Krankenkasse will uns gerade daran erinnern, netter mit uns selbst und anderen umzugehen. Weil Hass, Stress, Mobbing und Isolation schlecht für unsere Gesundheit sind. Ein guter Ansatz, finden wir.

Wenn wir hier über Werbekampagnen berichten, dann meist, weil sie schiefgehen. Oder weil sie richtig, richtig schiefgehen. Oder weil sich Rassisten über sie beschweren. Oder andere Rassisten sich über andere Kampagnen beschweren. Ausnahmsweise aber wollen wir hier mal ein Lob loswerden: Die neuen Plakate, die die Krankenkasse DAK derzeit in ganz Deutschland aufhängt, finden wir richtig gut.

Die verschiedenen Motive rufen dazu auf, liebevoller mit sich selbst und und anderen umzugehen, Rücksicht zu nehmen und darauf zu achten, wie man seine Mitmenschen behandelt. Auf den poppig-bunten Plakaten stehen dazu provokante Slogans wie "Ganz schön krank, Leute" (mit dem Hinweis, dass Trollen und Pöbeln im Netz andere psychisch krank machen können), "Geht Omas drücken" (gegen Einsamkeit im Alter) oder "Guckt euch mal an!" (Gegen Bodyshaming und Selbsthass). 

Das sind Hinweise, die wir alle mal gebrauchen können. „Wie wir miteinander umgehen, aufeinander achten und welche Werte uns im Alltag begleiten, hat großen  Einfluss auf unser aller Gesundheit  –  physisch wie psychisch“, sagt Falk Oelschläger aus der Marketing-Abteilung der DAK. Die Kampagne sei ihm und den Kollegen "eine Herzensangelegenheit". Entworfen hat die Motive die Hamburger Werbeagentur "Philipp & Keuntje".

Aber auch, wenn das Thema der Krankenkasse am Herzen liegen mag – natürlich hat sie auch ein Interesse daran, dass so wenige Menschen wie möglich psychisch erkranken. Denn das kostet die Kassen Geld. Psychische Probleme, die durch Stress, Mobbing, Vereinsamung oder gesellschaftlichen Druck entstehen oder gefördert werden können, nehmen in Deutschland stetig zu. Laut einer "Statista"-Erhebung haben bereits 26 Prozent der Deutschen depressive Symptome erlebt, auf 100 Versicherte kommen pro Jahr rund 250 Krankschreibungstage aufgrund psychischer Erkrankungen.

Nicht alle dieser Krankheiten haben mit dem Umfeld zu tun, natürlich. Vielen Menschen aber ist geholfen, wenn man sich um sie bemüht statt sie zu verurteilen, für sie da ist, auch wenn sie zeitweise keine besonders unterhaltsame Gesellschaft abgeben, wenn man sich bei allem Arbeitsstress für andere Zeit nimmt – und auch für sich selbst. Und es ist sicher nicht verkehrt, gelegentlich von großen, bunten Plakaten daran erinnert zu werden.

Quelle:DAK / Statista

wt

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