Champions League Fußball-K.o. in sechs Minuten: Eintracht verliert 0:3

Bergamo bejubelt das zweite Tor. Foto: Uwe Anspach/dpa
Bergamo bejubelt das zweite Tor. Foto
© Uwe Anspach/dpa
Innerhalb von wenigen Minuten wirft Eintracht Frankfurt das Heimspiel gegen Bergamo weg. Den Hessen droht nicht nur das Königsklassen-Aus, sondern auch der Ausfall eines Schlüsselspielers.

Trotz des nächsten Champions-League-Debakels wurden die Fußballer von Eintracht Frankfurt von den eigenen Fans mit viel Applaus verabschiedet. Doch nach einem sechsminütigen Blackout müssen die Hessen mehr denn je ums Weiterkommen zittern. Die Frankfurter verloren am Abend im eigenen Stadion mit 0:3 (0:0) gegen Atalanta Bergamo und stehen damit bei gerade einmal vier Punkten aus fünf Königsklassen-Spielen.

"Wir kriegen in wenigen Minuten drei Gegentore, wo wir nicht gut aussehen. Es ist ärgerlich, dass wir damit das Spiel aus der Hand gegeben haben", sagte Frankfurts Ansgar Knauff bei DAZN. "In der Phase haben wir uns nicht gut angestellt. Wir wissen, das heute mehr drin war."

Zudem droht ein Ausfall von Stürmer Jonathan Burkardt, der nach knapp einer Stunde vom Feld humpelte. Unmittelbar nach Burkardts Auswechslung brach die Eintracht komplett weg. Ademola Lookman (60. Minute), Ederson (62.) und Charles De Ketelaere (65.) machten gegen komplett indisponierte Frankfurter mit drei Toren alles klar. 

Nun beim FC Barcelona

Mit dem vierten sieglosen Königsklassen-Spiel in Serie ist in dem Liga-Format der angestrebte Platz unter den besten 24 stark in Gefahr. Gegner Bergamo steht bereits bei zehn Zählern. Die nächste Heimklatsche sorgt zudem für ein schlechtes Torverhältnis, das bei dem Wettbewerb mit 36 Teams noch entscheidend werden kann.

Das Team von Trainer Dino Toppmöller zeigte vor 59.500 Zuschauern in der ausverkauften EM-Arena nur eine gute halbe Stunde einen couragierten Auftritt - danach wurde es immer schlechter, vor allem nach der Pause. Angesichts des schweren Restprogramms mit Spielen unter anderem beim FC Barcelona (8. Dezember) und gegen Tottenham Hotspur (28. Januar) droht den Hessen ein frühes Aus in der Königsklasse.

Toppmöller: "Ein Stück weit genießen"

Dabei war - wie in Frankfurt üblich - auch dieser Europapokal-Abend vorab zelebriert worden. Zum Einlauf präsentierten beide Fangruppen eine sehenswerte Choreographie, mit der auf die Fanfreundschaft der beiden Vereine hingewiesen wurde. Bergamos Fans zeigten Banner auf Deutsch, die Eintracht-Anhänger auf Italienisch. 

Auf dem Rasen erwischten die Gastgeber, die aus privaten Gründen auf Außenverteidiger Rasmus Kristensen verzichten mussten, den besseren Start. "Wir wollten den Wettbewerb auch ein Stück weit genießen, wollten nicht immer getrieben sein von den Ergebnissen", hatte Toppmöller vorab bei DAZN gesagt. Bislang hatte die Eintracht einmal 5:1 gewonnen und zweimal 1:5 verloren.

Pfosten rettet Eintracht zweimal

In der ersten Viertelstunde spielte vor allem die Eintracht. Die beste Chance vergab Fares Chaibi, der in der elften Minute im Rückraum auf ein Zuspiel von Nnamdi Collins lauerte, dann aber zu harmlos abschloss. Auch Kapitän Robin Koch (15.) hätte auf Zuspiel von Ritsu Doan zur Führung treffen können, köpfte allerdings über das Tor.

Gegen die zunächst eher zaghaften und abwartenden Gäste aus Italien gab Frankfurt die Kontrolle aber Stück für Stück ab. Das rächte sich beinahe. In der 35. Minute traf zunächst der Ex-Leipziger Lookman und dann auch Gianluca Scamacca den Pfosten. Während in den anderen Stadien der Königsklasse reichlich Tore fielen, ging es in Frankfurt mit 0:0 in die Pause.

Burkardt geht, Lookman trifft

Das änderte sich nach dem Wechsel. Zunächst stand Stürmer Burkardt im Fokus. Erst wurde sein Schuss von Isak Hien nur knapp neben das Tor abgefälscht. Ein paar Minuten später musste Burkardt verletzt vom Feld und humpelte gestützt von Betreuern zur eigenen Bank. Nach der Zwangspause von Can Uzun droht nun auch der wichtigste Torjäger auszufallen.

Burkardt war kaum vom Feld, da verlor Frankfurt vollkommen den Zugriff. Ein Ballverlust von Mario Götze leitete das erste Gegentor durch den extrem umtriebigen Lookman ein. Dieser steckte bei einem Konter nur 93 Sekunden später auf Ederson durch und legte so den zweiten Treffer vor. Danach ging es für die Eintracht nur noch um sportliche Schadensbegrenzung.

dpa