"Die Politik könnte alle Beteiligten an einen Tisch rufen", schlug er vor. Neben Banken und Behörden sollten auch IT- und Medienunternehmen, Social-Media-Plattformen sowie Telekommunikationsanbieter einbezogen werden. "Überspitzt gesagt: Es braucht einen 'Enkeltrick-Gipfel'", sagte Herkenhoff." Die Menschen müssten besser vor den Betrugsmaschen geschützt und darüber aufgeklärt werden, es sei keine Lösung, die Verantwortung den Banken zu überlassen.
Bei den auch als Schockanrufen bekannten Betrugsmaschen werden meist ältere Menschen gezielt angerufen. Die Betrüger geben sich als Familienmitglieder oder Polizisten aus und behaupten, Angehörige hätten einen Unfall verursacht oder eine Straftat begangen und es sei die Zahlung einer hohen Kaution nötig, um nicht inhaftiert zu werden.
Herkenhoff machte deutlich, dass Betrüger nicht die IT-Systeme der Banken angreifen, sondern gezielt Menschen manipulieren. "Eine Bank kann eine einbruchssichere Infrastruktur bauen. Wenn aber jemand vor dem Computer sitzt und seine Zugangsdaten weitergibt, lässt sich das nicht verhindern", sagte er dem Portal. Er verwies darauf, dass Bankberater "niemals anrufen und nach einer PIN-Nummer fragen" oder eine sofortige Überweisung verlangen würden.