Dutzende Festnahmen bei Gedenkmarsch für Opfer der Diktatur in Chile

Brennendes Fahrzeug in Santiago de Chile
Brennendes Fahrzeug in Santiago de Chile
© AFP
Bei dem jährlichen Gedenkmarsch für die Opfer der Militärdiktatur in Chile sind dutzende Menschen festgenommen worden. Mindestens 57 Menschen seien am Sonntag aufgrund von Zusammenstößen mit den Einsatzkräften oder Sachbeschädigung in Gewahrsam genommen worden, teilte die Polizei mit. Demnach warfen Demonstranten unter anderem Brandsätze oder trugen Messer bei sich. Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein. Zu möglichen Verletzten äußerte sie sich nicht.

Rund 2000 Menschen hatten sich vor dem Präsidentenpalast La Moneda in Santiago de Chile versammelt, um kurz vor dem 52. Jahrestag des Putsches von General Augusto Pinochet der Opfer der Militärherrschaft (1973 bis 1990) zu gedenken. Anschließend marschierten sie zum Zentralfriedhof. 

Pinochet hatte den sozialistischen Präsidenten Salvador Allende mit Unterstützung des US-Geheimdienstes CIA gestürzt. Allende nahm sich am 11. September 1973 während eines Angriffs auf den Präsidentenpalast das Leben. Nach dem Tod Allendes errichtete Pinochet eine Militärdiktatur, die erst 1990 endete. In dieser Zeit wurden mehr als 3200 Menschen getötet oder verschwanden spurlos - sie wurden verschleppt und vermutlich auch ermordet. Rund 38.000 weitere Menschen wurden inhaftiert und gefoltert.

AFP