US-Präsident Trump hatte am Mittwoch eine 90-tägige "Pause" im von ihm selbst angezettelten weltweiten Handelsstreit angekündigt. In diesem Zeitraum gelte ein "erheblich reduzierter" Zollsatz von zehn Prozent für die Handelspartner, darunter auch für die EU. Für China erhöhte Trump den Satz dagegen auf 125 Prozent.
Die EU will in diesem Zeitraum nun verhandeln. "Wenn die Verhandlungen nicht zufriedenstellend verlaufen, werden unsere Gegenmaßnahmen in Kraft treten", erklärte Kommissionspräsidentin von der Leyen.
Die EU-Länder hatten eigentlich am Mittwoch eine Liste von US-Waren abgesegneten, auf die in den kommenden Wochen nach und nach Zölle erhoben werden sollen. Damit reagierte die EU zunächst auf Trumps Zölle auf Stahl- und Aluminiumprodukte, die bereits seit Mitte März in Kraft sind und weiter gelten. Eine europäische Antwort auf die nun pausierten allgemeinen höheren US-Zölle stand noch aus.
"Die Vorbereitungen für weitere Gegenmaßnahmen gehen weiter", betonte von der Leyen am Donnerstag. Dabei "bleiben alle Optionen auf dem Tisch", erklärte sie. Mehrere EU-Länder hatten sich unter anderem dafür ausgesprochen, ein Vorgehen gegen US-Digitalkonzerne vorzubereiten.