Nach Angaben der indischen Wetterbehörde wird der Wirbelsturm die Küsten der beiden Bundesstaaten Westbengalen und Odisha voraussichtlich am späten Donnerstagabend erreichen. Prognostiziert sind Windböen von bis zu 120 Kilometern pro Stunde. In der Region leben rund 150 Millionen Menschen.
Das Auge des Sturms wird den Wetterexperten zufolge voraussichtlich in der Nähe des Kohleexporthafens Dhamra, etwa 230 Kilometer südwestlich der Millionenstadt Kolkata, auf Land treffen. Große Flughäfen werden über Nacht geschlossen, darunter auch in Kolkata, das bereits von heftigen Regenfällen heimgesucht wurde.
Auswirkungen des Sturms werden auch in Indiens Nachbarland Bangladesch erwartet. Die Behörden seien in "höchster Alarmbereitschaft" und beobachteten den Verlauf des Zyklons genau, sagte Bangladeschs Katastrophenschutzminister Faruk-e-Azam der Nachrichtenagentur AFP. Es seien jedoch keine Evakuierungsanordnungen ausgegeben worden.
Zyklone sind in der Region ein wiederkehrendes Phänomen im nördlichen Indischen Ozean. Wissenschaftler gehen allerdings davon aus, dass die Stürme durch den menschengemachten Klimawandel heftiger werden. Im Mai kamen durch den Zyklon "Remal" laut Regierungsangaben in Indien mindestens 48 Menschen und in Bangladesch mindestens 17 Menschen ums Leben.