Am schwersten betroffen war der Bezirk Illam im Osten Nepals. Hier kamen den Behörden zufolge mindestens 37 Menschen ums Leben. Heftige Regenfälle über Nacht hätten die Erdrutsche ausgelöst. Einige Straßen seien blockiert und erschwerten so die Rettungsarbeiten.
In der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu stieg unterdessen der Wasserpegel der Flüsse, teilweise wurden Ufersiedlungen geflutet. Sicherheitskräfte waren mit Helikoptern und Motorbooten im Einsatz. Auch mehrere Autobahnen wurden durch die Erdrutsche blockiert, der Flugverkehr musste teilweise eingeschränkt werden.
Die nepalesische Übergangsregierungschefin Sushila Karki verkündete, die Regierung sei auf Rettungs- und Hilfseinsätze vorbereitet. "Ihre Sicherheit ist unser höchstes Anliegen", sagte sie in einer Ansprache an die Bürger Nepals gewandt. "Zögern Sie nicht, nach der nötigen Unterstützung zu fragen." Die Regierung habe Sonntag und Montag zu freien Tagen erklärt und rufe die Bürger auf, nicht unbedingt notwendige Reisen zu unterlassen.
In Indien traf es den an Nepal grenzenden Bezirk Darjeeling, der für seine Teeplantagen bekannt ist, besonders schwer. Die Situation vor Ort werde beobachtet, erklärte Indiens Premierminister Narendra Modi in Onlinediensten. Er sei "schmerzerfüllt von dem Verlust von Menschenleben".
Sturzfluten und Erdrutsche sind in Südasien während der Monsunzeit üblich, die in der Regel im Juni beginnt und Ende September abklingt. Durch den Klimawandel werden Unwetter weltweit laut Experten aber extremer und häufiger.