Alle Beschuldigten gehören nach Ermittlerangaben zu einem Netzwerk "mehrerer miteinander verbundener Großfamilien" und sollen massiv in betrügerischen Autohandel sowie weiterer Delikte wie Sozialleistungsbetrug und Geldwäsche verstrickt gewesen sein. Käufer sollen unter anderem durch Vorlage falscher TÜV- und Serviceberichte über tatsächliche Kilometerstände von Fahrzeugen getäuscht worden sein. Zudem sollen die Täter keine Steuern abgeführt haben.
Die Ermittlungen werden gemeinsam von Staatsanwaltschaft, Steuerfahndung und Polizei geführt und dienen nicht zuletzt der Abschöpfung illegaler Gewinne. In dem Komplex wurden laut Generalstaatsanwaltschaft bereits Vermögenswerte von mehr als 3,2 Millionen Euro beschlagnahmt, darunter Immobilien im Wert von 1,2 Millionen Euro sowie Fahrzeuge im Wert von etwa einer Million Euro.
Darüber hinaus gab und gibt mehr als 65 Verdächtige. 41 Beschuldigte wurden demnach schon teilweise rechtskräftig zu Haft- und Geldstrafen verurteilt. Insgesamt wurden bislang 50 Anklagen und Strafbefehle erhoben oder beantragt.
Der bei der Zugriffsaktion am Donnerstag festgenommene Verdächtige sollte den Angaben zufolge einem Haftrichter vorgeführt werden. Durchsucht wurden drei Anschriften in Frankfurt am Main und Offenbach. Den Beschuldigten werden Steuerhinterziehung und gewerbsmäßiger Betrug vorgeworfen. Bei einem der Männer wurde ein teurer Sportwagen beschlagnahmt.