Er zeichnete ein düsteres Bild der humanitären Lage im Gazastreifen, der "zu einer Art Ödland geworden ist, das, wie ich sagen würde, fast unbewohnbar ist". Ein Jahr nach Beginn des Gaza-Kriegs würden "eine Million Minderjährige derzeit in den Trümmern leben". Kinder seien auch besonders anfällig für Infektionskrankheiten.
Der UNRWA-Chef beklagte einen "drastischen Rückgang" der Anzahl der Konvois mit Nahrungsmittelhilfe im Süden des Gazastreifens. In den Norden seien zuletzt fast keine Hilfslieferungen mehr gelangt.
Der Hunger im Gazastreifen werde "künstlich erzeugt", sagte Lazzarini. Er beschuldigte Israel, "Konvois aktiv daran zu hindern, die Grenze zu überqueren". Eine Verschärfung der Krise könne verhindert werden, indem die Einreise von Konvois mit Lebensmittelhilfen in den Gazastreifen ermöglicht werde.
Auch die USA dringen auf eine deutliche Verbesserung bei den Hilfslieferungen. Die Regierung in Washington drohte damit, einen Teil ihrer Militärhilfen auszusetzen, sollte die israelische Regierung nicht binnen 30 Tagen für eine deutliche Verbesserung bei den Hilfslieferungen für die Palästinenser in dem Küstengebiet sorgen.
Die für die Zivilbevölkerung in den besetzten Gebieten zuständige israelische Behörde Cogat teilte mit, dass am Mittwoch "50 Lastwagen mit humanitärer Hilfe - darunter Lebensmittel, Wasser, medizinische Hilfsgüter" den nördlichen Gazastreifen erreicht hätten.