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Mitarbeiter des IStGH in Libyen festgenommen

In Libyen sind vier Mitarbeiter des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) festgenommen worden.

In Libyen sind vier Mitarbeiter des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) festgenommen worden. Die Angehörigen des Gerichts würden seit Donnerstag festgehalten, erklärte der IStGH in Den Haag. Hintergrund sind Vorwürfe gegen die Pflichtverteidigerin des Sohns des früheren Machthabers Muammar al-Gaddafi, Seif al-Islam, wie der libysche Vertreter bei dem Gericht, Ahmed al-Dschehani, in Tripolis sagte. Diese werde des Versuchs beschuldigt, Seif al-Islam Dokumente zu übergeben, "die eine Gefahr für die Sicherheit Libyens darstellen".

Libyen und der Internationale Strafgerichtshof streiten seit Monaten über die Frage, wo Seif al-Islam vor Gericht gestellt werden soll. Gegen den 39-Jährigen liegt ein Haftbefehl des internationalen Gerichts wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit während des blutigen Bürgerkriegs vor dem Sturz seines Vaters vor. Die libysche Regierung will Seif al-Islam, der lange als möglicher Nachfolger Gaddafis galt, dagegen selbst den Prozess machen.

IStGH-Präsident Sang Hyun Song forderte "die sofortige Freilassung aller gefangenen Mitarbeiter" seiner Institution. Das Gericht sei "sehr besorgt über die Frage der Sicherheit unserer Personalangehörigen und das Fehlen jeglichen Kontakts zu ihnen".

Das Gericht hatte die Australierin Melinda Taylor zur Pflichtverteidigerin von Seif al-Islam bestellt. Sie besuchte ihn in der Stadt Sintan, wo dieser seit seiner Festnahme im November festgehalten wird. Anfang April hatte der IStGH die sofortige Überstellung des Gaddafi-Sohns nach Den Haag verlangt.

AFP AFP

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